Die Corona-Erkrankung von Valentino Rossi zieht sich länger hin als zunächst gehofft. 20 Tage ist es her, dass der MotoGP-Superstar positiv auf Covid-19 getestet wurde. Er verpasste dadurch erwartungsgemäß die beiden Rennwochenenden in Aragon. Eine Rückkehr zum Beginn des finalen Triple-Headers in Valencia schien aber praktisch sicher.

Diese Annahme könnte sich nun als Irrtum herausstellen. Denn Rossis letzte PCR-Test, abgegeben am Dienstag, dem 3. November, war immer noch positiv. Er muss aber entsprechend dem Covid-Protokoll der MotoGP zwei negative PCR-Tests vorweisen, um am Rennwochenende teilnehmen zu können.

Valentino Rossi: Zweit negative Corona-Tests nötig

Rossi wird nun am Mittwoch einen weiteren Test durchführen lassen. Zeigt dieser ein negatives Ergebnis, wird er noch ausreichend Zeit haben um den verlangten zweiten Test zu absolvieren und sich dann per Flugzeug auf den Weg nach Valencia zu machen. Rossi verbringt die Quarantäne ja in seiner Heimatgemeinde Tavullia, sein Motorhome befindet sich bereits am Circuit Ricardo Tormo.

"Dieses Virus ist sehr kompliziert und ernst", sagt Rossi. "Ich habe mich zwei Tage lang wirklich schlecht gefühlt, war dann aber innerhalb von ein paar Tagen wieder völlig fit. Ich habe mich zuhause isoliert und die medizinischen Ratschläge streng befolgt. Es ist eine traurige und schwierige Situation, aber es lässt sich einfach nicht ändern. Leider war mein Test am Dienstag wieder positiv, so wie auch alle zuvor. Glücklicherweise habe ich noch zwei Chancen um dann Freitag oder spätestens Samstag wieder fahren zu können. Es ärgert mich sehr, denn ich fühle mich gut und will endlich fahren. Zwei verpasste Rennen waren schon zu viel für mich."

MotoGP-Aufsteiger & Rossis letzter Tanz: Hol' Dir unser Magazin (09:17 Min.)

Egal wie die Testergebnisse für Valentino Rossi ausfallen, das Yamaha-Werksteam wird in Valencia wieder mit zwei Fahrern an den Start gehen. In Aragon musste man 'Il Dottore' noch nicht ersetzten, weil man seinen Ausfall erst am Freitag des ersten Grand Prix an die zuständige Teamvereinigung IRTA meldete und sich somit mit der zehntägigen Frist auch über das zweite Event retten konnte.

Nun ist Yamaha aber per Reglement dazu verpflichtet, einen Ersatzfahrer aufzubieten und macht das in Form von Garrett Gerloff. Der 25-jährige US-Amerikaner ist eigentlich in der Superbike-WM für fas GRT Yamaha Team auf einer R1 unterwegs. Er überzeugte 2020 mit drei Podien in der Schlussphase der Saison.

Garrett Gerloff gelang in den letzten Rennen 2020 der Durchbruch, Foto: WorldSBK
Garrett Gerloff gelang in den letzten Rennen 2020 der Durchbruch, Foto: WorldSBK

Schwierige MotoGP-Premiere für Garrett Gerloff

"Es ist eine große Ehre, dass Yamaha sich für mich entschieden hat", wird er in einer Presseaussendung zitiert. "Dieses Jahr war ohnehin schon ein Abenteuer, aber das wäre jetzt das Tüpfelchen auf dem i. Seit ich vor vielen Jahren mit dem Rennsport begonnen habe, war es immer mein Traum, einmal die M1 zu fahren. Dass es jetzt tatsächlich passieren könnte, ist extrem aufregend."

Bei aller Freude dämpft Gerloff aber die Erwartungen, immerhin ist es seine Premiere auf einem MotoGP-Bike: "Wenn es dazu kommt, wird es definitiv ein hartes Wochenende. Ich kenne weder das Motorrad, noch die Reifen, noch die Bremsen. Außerdem bin ich noch nie in Valencia gefahren. Ich bin aber bereit für die Herausforderung!"