Gerade hatte Red Bull noch gehofft, endlich zumindest im Ansatz den Anschluss an Mercedes gefunden zu haben. Doch nach dem Doppelpodium von Marina Bay in Singapur, folgte im Qualifying zum Großen Preis von Japan die große Ernüchterung. Auf dem Suzukua International Racing Course reichte es für das Gespann Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel nur zu den Startpositionen sechs und neun.

"Es lief alles sehr zäh bei uns. Wir haben schon das ganze Wochenende keine richtige Balance im Auto gefunden. Die Zeit von Ricciardo war noch das Optimum", sagte ein zerknirschter Motorsportberater Helmut Marko gegenüber Sky. Angesichts des heftigen Rückschlags und grauenhafter Top-Speed vermutete der eine oder andere im Fahrerlager bereits Taktik hinter der schwachen Performance: Red Bull könne auf ein Regen-Setup gesetzt haben.

Red Bull widerspricht sich selbst

Immerhin könnte Taifun Phanfone im Rennen für einen ordentlichen Guss sorgen. Sebastian Vettel wiegelt bei RTL jedoch ab: "Dass man das Auto für Regen abstimmt, gibt es heutzutage überhaupt nicht mehr." Marko pflichtet seinem Noch-Piloten bei: "Der Regen kann uns vielleicht etwas helfen, aber für ganz vorne reicht es auch im Regen nicht."

Regen-Setup oder nicht? Bei Red Bull ist man sich uneins, Foto: Sutton
Regen-Setup oder nicht? Bei Red Bull ist man sich uneins, Foto: Sutton

Ganz anders klingt plötzlich Christian Horner: "Mit der Setup-Entscheidung, die wir wegen des möglichen Regenrennens getroffen haben, werden sich die nicht ganz so guten Startpositionen hoffentlich auszahlen" Ja was stimmt denn nun?

Mangelnde Fahrpraxis am Morgen

Trotzdem glaubt Vettel an eine Chance in einem Regenrennen: "Der Startplatz ist nicht so entscheidend, wenn es morgen regnen sollte. Am besten, es ist so viel Regen, dass wir gerade noch fahren können ohne ins große Schwimmen zu kommen." Ansonsten sieht es eher mau aus für die Österreicher, vor allem für Vettel. Der Weltmeister litt unter den Folgen der Motorenprobleme im dritten Training.

"Heute war nicht ganz nach meinem Geschmack. Mir hat heute Morgen einfach die Zeit gefehlt, ich kam nicht ganz zurecht. Erst ging es auf den weichen Reifen ganz gut, aber als die Strecke besser wurde, konnte ich nicht so sehr wie der Rest zulegen. Ich habe überall etwas liegen gelassen, habe mich beim Anbremsen nicht wohl gefühlt und hatte einige Ecken und Kanten drin", erklärte Vettel.

Ricciardo richtete seinen Red Bull über zu, Foto: Sutton
Ricciardo richtete seinen Red Bull über zu, Foto: Sutton

Etwas besser schnitt Daniel Ricciardo an - trotz seinen Crashs am Freitag. "Ich bin zufrieden damit, wie wir uns im Qualifying nach meinem Fehler gestern zurückgekämpft haben. Eigentlich dachte ich, wir wären hier noch besser, aber ich denke Sechster ist realistisch gesehen alles, was wir heute erreichen konnten. Falls es morgen regnet, sollten wir etwas besser aufgestellt sein", sagte der Australier.