Formel 1 F1 Reglement, Regeln und Änderungen 2023

Chassis & Bodywork

Ein Jahr nach der Regelrevolution 2022 wurde das technische Reglement geringfügig angepasst. Die Ränder des Unterbodens wurden um 15 Millimeter angehoben, der Diffusor-Tiefpunkt wurde um 10 Millimeter angehoben. Das soll die Fahrer ab dieser Saison besser vor dem Porpoising schützen. Dazu darf sich der Unterboden nicht mehr so stark verbiegen. Die Mindestmaße für die Rückspiegel wurden ebenfalls vergrößert.

Mindestgewicht

Die Autos sind seit der Regelrevolution 2022 deutlich schwerer und müssen zusammen mit dem Fahrer zu jedem Zeitpunkt mindestens 798 Kilogramm wiegen. Bis 2021 lag das Mindestgewicht bei 752 Kilogramm. Die Gründe für das hohe Mindestgewicht sind einerseits die extrem hohen Kosten für Leichtbau und andererseits die Sicherheitsanforderungen an die Boliden.

Benzin- & Öltank

Die Menge des Benzins, die sich außerhalb des Monocoques befinden darf, ist auf 0,25 Liter begrenzt. Damit soll den Teams erschwert werden, die Reglementierung beim Benzindurchfluss zu umgehen. Auch beim Öltank gibt es seit 2020 neue Einschränkungen. Künftig sind nur noch ein Haupt- und ein Zusatztank erlaubt. Das Fassungsvermögen des Zusatztanks ist inklusive der Zuleitungen auf 2,5 Liter beschränkt.

Power Units

Jedem Piloten stehen pro Saison drei Verbrennungsmotoren, drei Turbolader, drei MGU-H und drei MGU-K straffrei zur Verfügung. Von den elektronischen Steuereinheiten und der Batterien dürfen jeweils nur zwei Aggregate verwendet werden.

Kupplung

Das Mapping und das Design der Kupplung werden so verändert, dass der Fahrer beim Start wieder eine größere Rolle einnimmt.

CFD

Die CFD-Kapazitäten werden seit 2021 stärker eingeschränkt. Je nach Platzierung in der Konstrukteurs-WM erhalten die Teams verschieden große CFD-Kontingente. Je weiter oben das Team in der Tabelle steht, desto weniger CFD-Simulationen dürfen zur Weiterentwicklung benutzt werden.

Listed Parts

Die sogenannten Listed Parts sind Teile, die ein Formel-1-Team selbst herstellen muss, damit es als eigenständiger Konstrukteur gilt. Diese Teile wurden 2020 um die Bremsbelüftungen erweitert.

Reifen

Seit 2022 fährt die Formel 1 mit 18-Zoll-Reifen. Zur Saison 2023 hat Pirelli eine neue Trockenreifen-Mischung konstruiert. Da existieren nun insgesamt sechs Trockenreifen-Mischungen (C0-C5) und Regenreifen-Mischungen (Intermediate & Full-Wet). Für jedes Wochenende stellt Pirelli neben den Regenreifen drei verschiedene Trockenreifen-Mischungen zur Verfügung. Der C0 ist die härteste Reifenmischung und der C5 die weichste Reifenmischung. Vom weichsten ausgewählten Reifen (rot markiert) bekommen die Teams pro Fahrer acht Reifensätze, vom mittleren Reifen (gelb markiert) bekommen die Teams drei Reifensätze pro Fahrer und vom harten Reifen (weiß markiert) bekommen die Teams zwei Reifensätze. Diese Aufteilung ist seit 2020 festgelegt, davor konnten sich die Teams die Zahl der jeweiligen zur Verfügung stehenden Reifensätze selbst auswählen. von denen der Hersteller drei zu jedem Wochenende mitbringt.

Sperrstunde

Die Sperrstunde an den Rennwochenenden wird verschärft. Mechaniker und andere Teammitglieder, die ein Fahrzeug betreuen, müssen nun neun statt acht Stunden ruhen. Jedes Team darf diese Regel zweimal pro Saison brechen.

Testfahrten

Testfahrten finden seit Jahren nur noch zentral von der Formel 1 organisiert statt. Diese Saison durften die Teams eine Woche vor dem Saisonstart an drei Tagen testen. Neben den Testfahrten dürfen die Teams noch zwei Filmtage pro Jahr durchführen. Bei Filmtagen dürfen maximal 100 Kilometer absolviert werden und es kommen spezielle Show-Reifen zum Einsatz.

Superlizenz

Nachwuchsfahrer hatten früher lediglich in anderen Meisterschaften die Möglichkeit, Punkte für ihre Superlizenz zu erhalten. Seit 2020 können auch Einsätze in den Freien Trainings am Freitag dazu genutzt werden. Fährt ein Fahrer im Training mindestens 100 Kilometer und handelt sich dabei keinen Strafpunkt für ein Vergehen ein, erhält er einen Superlizenzpunkt. Innerhalb von drei Jahren kann ein sich Fahrer auf diesem Weg maximal zehn Punkte verdienen.

Sicherheit

Für die Saison 2023 wurden die Vorgaben bezüglich des Überrollbügels verschärft. Dieser muss einer deutlich größeren Kraft standhalten können. Um bei schlechten Bedingungen für bessere Sichtbarkeit zu sorgen, wurden 2019 zusätzliche Heckleuchten am Heckspoiler eingeführt. Ebenfalls wurde 2020 ein neuer Helm-Standard eingeführt, der das Gesicht des Fahrers besser schützt.

Strafversetzungen

Die Fahrer können für Vergehen in Trainings, Qualifyings und Rennen mit Rückversetzungen in der Startaufstellung bestraft werden. Auch der Tausch von Motorenkomponenten zieht Strafen nach sich, wenn die im Reglement festgelegte Anzahl der Teile überschritten wird. Kommt so eine Strafe von mehr als 15 Startplätzen zustande, wird ein Fahrer automatisch ans Ende des Feldes versetzt. Wenn dieses Schicksal mehrere Piloten widerfährt, ist seit 2019 nicht mehr der Zeitpunkt der Strafe ausschlaggebend, sondern das Qualifikationsergebnis.

Strafen

Das Strafmaß für Fehlstarts wurde 2020 angepasst. In der Vergangenheit war es lediglich möglich, 10 sekündige Stop-&-Go-Strafen sowie Durchfahrtsstrafen auszusprechen. Nun können auch Zeitstrafen von fünf und zehn Sekunden verhängt werden. Neu ist außerdem, dass die Stewards über Strafen entscheiden, wenn ein Fahrer der Aufforderung zum Wiegen nicht nachkommt. Bis zur vergangenen Saison musste ein betroffener Fahrer aus der Boxengasse starten.

Zielflagge

Nach einem Jahr wurde eine Regeländerung aus dem Jahr 2019 wieder rückgängig gemacht: Die geschwenkte Zielflagge beendet ab 2020 wieder offiziell ein Rennen. 2019 hatte die Zielflagge nur einen symbolischen Wert. Ein LED-Signal war das Zeichen für das Rennende.

Restarts

Bei Safety-Car-Restarts ist die Strecke so lange unter Gelb, bis die Piloten die Ziellinie erreicht haben. Überholmanöver ab der Safety-Car-Linie sind somit nicht erlaubt. Das Überholverbot endet erst ab der Ziellinie.

Sprint-Qualifying

Nachdem das Sprint-Qualifying-Format nun als bewährt gilt, erhöht sich die Anzahl der Sprints von drei auf sechs. Ausgetragen werden diese in Österreich, Aserbaidschan, Belgien, Katar, Austin und Brasilien.

Zeitplan

Freitag
13:30 - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
17:00 - 18:00 Uhr: 2. Freies Training

Samstag
12:30 - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
16:00 - 17:00 Uhr: Qualifikation

Sonntag
15:00 Uhr: Rennen

Punkteschlüssel

1. Platz: 25 WM-Punkte
2. Platz: 18 WM-Punkte
3. Platz: 15 WM-Punkte
4. Platz: 12 WM-Punkte
5. Platz: 10 WM-Punkte
6. Platz: 8 WM-Punkte
7. Platz: 6 WM-Punkte
8. Platz: 4 WM-Punkte
9. Platz: 2 WM-Punkte
10. Platz: 1 WM-Punkt
Schnellste Runde: 1 WM-Punkt (Fahrer muss das Rennen in den Top-10-beenden)

Ausführliche Informationen

Das komplette, offizielle sportliche und technische Reglement der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft finden Sie auf der Internetseite der FIA: FIA Formel 1 Reglement