Monza ist keine Strecke für den Aston Martin AMR23. Das war dem Team klar, seit das Auto in Bahrain zum ersten Mal auf der Strecke unterwegs war. Es fehlt die aerodynamische Effizienz. Fernando Alonso ist deshalb nach dem Qualifying mit seinem zehnten Startplatz hochzufrieden. Die Leistung seines Teamkollegen Lance Stroll gleicht daneben einer Horrorshow.

Stroll verabschiedete sich in Q1 auf dem letzten Platz. Auf den vorletzten Platz fehlten ihm schon 0,268 Sekunden. Auf Alonso waren es ganze 0,817 Sekunden. "Das war denke ich die schlimmste Session, die ich je hatte", ist Stroll bedient.

Stroll fällt im Monza-Qualifying tiefer denn je

Der Freitag hatte die Probleme schon angekündigt. Nachdem Stroll im 1. Training für Testfahrer Felipe Drugovich platzmachen hatte müssen, rollte sein Aston Martin im 2. Training nach nur zwei Runden mit Problem im Benzinsystem aus. Seine einzige Vorbereitung war daher das einstündige 3. Training. Teamchef Mike Krack räumt ein: "Das hat seine Vorbereitung erschwert."

Doch auch das kann acht Zehntel Rückstand auf den Teamkollegen nicht rechtfertigen. Genauso wenig, dass aufgrund der Alternativen Reifen-Zuweisung in Monza alle Q1 auf dem Hard-Reifen fahren mussten. Stroll beklagt völlig fehlendes Grip-Gefühl: "Ich bin gestern keine Runde gefahren, aber irgendwas ist heute in unserem Auto los, was keinen Sinn macht. Das müssen wir uns anschauen."

Alonso erwartete Enttäuschung im Monza-Qualifying

Fernando Alonso brachte mit einem Q3-Ergebnis das Pflichtprogramm für Aston Martin über die Linie, aber nicht mehr. Eine halbe Sekunde fehlte ihm auf den neuntplatzierten Lando Norris. Auch das ist viel. Zwar hatte Alonso die letzte Q3-Runde als Erster in der Schlange und damit ganz ohne Windschatten eröffnet, aber bei fünf Zehnteln war das nicht mehr kriegsentscheidend.

"Kein Windschatten hätte da gereicht", sagt Alonso zu Motorsport-Magazin.com. "Wir sind auf dem Platz, den wir verdient haben." Zusätzlich zum zu hohen Luftwiderstand des Autos gesellte sich in Q3 noch ein Reifen-Problem. Alonso bekam die Soft-Reifen nicht ins Arbeitsfenster.

Mit 1:21,417 war Alonsos beste Q3-Zeit nur eine knappe Zehntel schneller als seine beste Medium-Runde in Q2. Die Konkurrenz verbesserte sich durch die Bank um mindestens eine halbe Sekunde. Das Team kündigt weitere Untersuchungen an. Alonso selbst urteilt: "In Q1 und Q2 waren wir eher besser als erwartet, da sind wir je mit nur einem Satz weitergekommen. Das war etwas überraschend."

Alonso & Stroll: Risiko-Strategie, nicht Risiko-Zweikämpfe

Zumindest Alonso hofft vom zehnten Startplatz aus auf Schadensbegrenzung. Risiko fordert er vom Strategie-Team ein: "Wir haben nichts zu verlieren, nur P10. Wenn du was im Rennen riskierst und alles schiefgeht, landest du auf P13 oder P14. Da hast du nichts verloren. Wenn es funktioniert, schaffst du es vielleicht in die Top-6."

Mehr Risiko bei der Strategie, nicht in Zweikämpfen. Nachdem Alonso zuletzt in Zandvoort mehr angekündigt hatte: "Wenn ich um den Sieg fahre? Ja. Wenn es um P8 oder P9 geht, dann nein. Da wird es eher der Standard-Ansatz." Er vertraut auf seine bisherige 2023-Stärke, Punkte auch an schlechten Tagen zu holen. Davon ist Lance Stroll weit entfernt. Er will noch nicht einmal einen Start aus der Boxengasse ausschließen, um das Setup komplett umzubauen. Alle Stimmen zum Formel-1-Rennen heute in Monza gibt es im Live-Ticker.