Lewis Hamilton kam in Bahrain mit dem dritten Platz noch ziemlich gut davon, hätte sein Rennen doch durch die Kollision mit Max Verstappen fast ein frühes Ende genommen. Im Vorraum vom Podium kommentierte der Mercedes-Pilot die Szene mit deutlichen Worten. Verstappen nimmt dem Briten die Dummkopf-Ansage aber augenscheinlich nicht krumm.

"Er war da gerade erst aus dem Auto raus", rechtfertigt Verstappen das Verhalten seines Kontrahenten bei den niederländischen TV-Kollegen von Ziggo Sport sogar. "Solche Dinge können dann passieren. Wenn du gerade erst aussteigst, noch voll mit Adrenalin", gibt der 20-Jährige zu verstehen, dass zwischen ihm und Hamilton keineswegs böses Blut herrscht. Offenbar auch nicht, nachdem Hamilton auf sein "so ein Dummkopf" hinterher noch einen kleinen Seitenhieb folgen ließ.

Der viermalige Weltmeister hatte wenig später in seiner Medienrunde das Thema noch einmal ausführlicher behandelt und behauptet, dass einem Piloten wie ihm oder Fernando Alonso ein solcher Fehler nicht unterlaufen wäre: "Es wäre für mich interessant, was Christian [Horner] dazu sagt. Sie haben ein gutes Auto, das gute Resultate einfahren sollte. Aber durch diese unerfahrenen und unreifen Entscheidungen holen sie diese Ergebnisse nicht."

Verstappen bleibt hart: Hätte gegen Hamilton nichts anders gemacht

Verstappen hatte gleich zu Beginn der zweiten Runde bei der Anfahrt auf Turn 1 eine Attacke auf den Weltmeister gestartet. Der Red-Bull-Pilot schien das Manöver auf der Innenbahn fast schon erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, als sein linkes Hinterrad am Kurvenausgang das rechte Vorderrad Hamiltons touchierte.

Die Konsequenz war für Verstappen zunächst ein Plattfuß, doch wenig später stelle sich der entstandene Schaden als noch gravierender heraus. Das Differential war nach dem Kontakt hinüber, das Rennen des dreifachen GP-Siegers beendet. Die Piloten schoben sich hinterher gegenseitig die Schuld für den Unfall in die Schuhe.

Während Verstappen angesichts der verbalen Attacke Hamiltons nicht nachtragend ist, hat er bezüglich des Vorfalls auf der Strecke weiterhin eine klare Meinung. "Ich war richtig nah dran und es gab die Chance zu überholen, also dachte ich mir, dass das eine gute Möglichkeit ist", so Mad Max. "Unser Auto war klasse. Da bleibe ich doch nicht hinter ihm."

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Sebastian Vettel verteidigte Lewis Hamilton in Bahrain

Was den harschen Ton Hamiltons angeht, scheinen es die Fahrer untereinander auch unabhängig von Verstappens Reaktion eher locker zu nehmen. Rennsieger Sebastian Vettel verteidigte seinen Rivalen schon unmittelbar nach dem Rennen angesichts der Kritik an dessen Wortwahl. "Ich denke, es ist nicht fair. Wir waren alle schon einmal in der Situation", so der Ferrari-Pilot.

"Es geht eng zu und da ist viel Adrenalin im Spiel. Ich denke, es ist nicht richtig, uns nach dem Rennen dann solche beschissenen Fragen zu stellen, um dann aus nichts eine Story zu machen. Wir fahren hier nur Rennen, wir sind voll mit Adrenalin und manchmal sagen wir halt diese Dinge", führte der viermalige Weltmeister weiter aus.