Pascal Zurlinden hat nach seinem Abgang bei Porsche eine neue Herausforderung angenommen. Der 39-Jährige übernimmt den Posten des Director of Performance Engineering bei Multimatic Special Vehicle Operations, der Rennsportabteilung des kanadischen Automobildienstleisters.

In seiner neuen Rolle berichtet Zurlinden direkt an Larry Holt, Vizepräsident bei Multimatic Special Vehicle Operations. Der 39-Jährige war im Oktober 2021 überraschend als Porsche Gesamtprojektleiter Werksmotorsport zurückgetreten. In dieser Rolle verantwortete Zurlinden sowohl das GT-Programm des Sportwagenbauers als auch das Werksprojekt in der Formel E sowie die Entwicklung des LMDh-Prototypen für 2023.

Seit Zurlindens Abgang und mit der Neuankunft von Motorsportchef Thomas Laudenbach setzt Porsche künftig auf zwei Säulen in der Werkssportabteilung. Die Leitung im Bereich Langstrecken-Sport hat der Schweizer Urs Kuratle übernommen. Neuer Gesamtprojektleiter für die Formel E wird unterdessen die frühere Abt-Sportsline-Führungskraft Florian Modlinger, wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtete.

Bei Multimatic trifft Zurlinden auch in Zukunft auf Porsche und weitere alte Weggefährten. Das im Rennsport erfahrene Unternehmen beliefert sowohl die Zuffenhausener als auch Audi Sport mit Chassis für die brandneuen LMDh-Autos. Die beiden Marken aus dem VW-Konzern arbeiten bei diesem Projekt eng zusammen, sogar der Motor - offenbar ein von Porsche entwickeltes V8-Aggregat - wird für beide Prototypen entwickelt.

Zurlinden fand über DTM-Stationen bei Audi Sport, dem Opel Performance Center und dem Team Phoenix Racing ab 2014 den Weg zu Porsche. 2017 übernahm er im GT-Bereich die Verantwortung für die Balance of Performance, ab 2018 zudem die Gesamtprojektleitung für den GT-Werksmotorsport. Ab August 2019 war Zurlinden dann übergreifend sowohl für die GT-Rennserien als auch das neugeschaffene Formel-E-Engagement zuständig.

"Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und möchte Larry und Multimatic für das in mich gesetzte Vertrauen danken", sagt Zurlinden. "Natürlich verfolge ich Multimatic seit vielen Jahren im Motorsport und außerhalb dieses Bereichs als Konkurrent und/oder Partner, und es ist etwas Besonderes für mich, die Erfolgsgeschichte des Unternehmens auf und neben der Rennstrecke maßgeblich fortzuschreiben."

Multimatic engagiert sich seit Beginn der 90er-Jahre im internationalen Motorsport. So begleitete das Unternehmen mit Rennsportabteilungen in Nordamerika und Großbritannien unter anderem das WEC-Engagement von Ford oder die IMSA-Einsätze von Mazda.

Holt: "Wir haben im Laufe der Jahre mit Pascal zusammengearbeitet und sind gegen ihn angetreten. Er hat sich als hervorragender technischer Partner sowie als harter Gegner erwiesen, als wir mit dem Ford GT Kopf an Kopf gegen den Porsche 911 RSR gefahren sind. Er ist ein hochqualifizierter Motorsport-Ingenieur mit einem extrem starken intuitiven Gespür für Rennfahrzeuge und einem großartigen Ansatz, ein Team zu führen, wenn es dem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist."