Die Startphase beim WEC-Rennen in Imola hielt, was das Fahrerlager im Vorfeld des zweiten Saisonlaufs erwartet hatte: deutlich mehr Chaos als noch beim unspektakulären Auftakt Anfang März in Katar. Auf dem italienischen Old-School-Kurs mit schmalem Asphaltband dauerte es tatsächlich nur zwei Kurven, bis das Safety Car seinen ersten Einsatz hatte.

Während die drei Ferrari 499P beim Start zum 6-Stunden-Rennen (ab 17:00 Uhr live im Free-TV auf Sport1) an der Spitze wegzogen, schepperte es im engen Mittelfeld der 19 Hypercars. In einer schwer zu überblickenden Situation kollidierten in Kurve 1 offenbar der Isotta Fraschini (Jean-Karl Vernay), der #36 Alpine A424 (Matthieu Vaxiviere), der #94 Peugeot 9X8 (Paul Di Resta) und der #15 BMW M Hybrid V8 mit Startfahrer Marco Wittmann.

BMW mit großem Rückstand, Strafe für Alpine

Der Peugeot, dessen Evo-Version in Imola sein erstes Rennen bestreitet, wurde über die Wiese geschickt, während sich der von hinten angeschobene Wittmann auf der Strecke drehte. Durch diesen Vorfall verlor der #15 BMW mehr als 30 Runden wegen Reparaturarbeiten in der Garage. Der #36 Alpine, auf dem Mick Schumacher sein WEC-Debüt gibt, büßte ebenfalls drei Runden auf dem 4,9 Kilometer langen Kurs ein.

Die Rennleitung schickte das Safety Car auf die Strecke und untersuchte die hektische Crash-Situation. Nach rund einer Stunde bekam der #36 Alpine eine einminütige Boxenstopp-Strafe aufgebrummt. Die gleiche Bestrafung kassierte der #91 Porsche 911 GT3 R von Manthey nach einer Kollision mit dem pinken Iron-Dames-Lamborghini, der sich an einem anderen Teil der Strecke nach dem Start abspielte.

WEC Imola: Highlights vom Qualifying (13:53 Min.)

Neue Peugeot geraten in Schwierigkeiten

Di Resta im Peugeot musste nach dem ersten ungeplanten Boxenstopp noch ein weiteres Mal in die Boxengasse abbiegen. Auch beim Schwesterauto mit der Startnummer #93 lief nicht alles glatt: Startfahrer Nico Müller wurde in Runde 17 plötzlich langsamer und meldete ein Problem mit dem Getriebe. Der Schweizer konnte das Rennen wenig später fortsetzen, verlor von Startplatz 15 aber zunächst zwei Positionen.

Nach der frühen Safety-Car-Phase unterbrach die Rennleitung zwischenzeitlich mit zwei Full-Course-Yellow-Phasen: einmal in Runde 9 wegen Teilen auf der Strecke und ein weiteres Mal im 20. Umlauf, nachdem Thomas Flohr den #54 Ferrari 296 GT3 von AF Corse im Kiesbett versenkt hatte.

Nach 40 Runden und der ersten Boxenstopp-Runde führte Antonio Giovinazzi im #51 Ferrari 499P vor Laurens Vanthoors #6 Porsche 963 und dem #7 Toyota mit Mike Conway am Steuer. Der auf P4 fahrende #83 Ferrari von AF Corse stand wegen eines möglichen FCY-Vergehens unter Beobachtung der Rennleitung und kassierte später eine Durchfahrtstrafe. Der #5 Porsche, der zweite Werks-Ferrari und der #20 BMW folgten auf den Plätzen fünf, sechs und sieben. In der LMGT3-Kategorie führte der #92 Porsche 911 GT3 R souverän von der Pole Position durch die Startphase.