Jorge Lorenzos Verletzung eröffnet für MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl die Möglichkeit zu neuen Einsätzen. Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, wird der Deutsche in Assen allerdings nicht zum Zug kommen. Ein Einsatz in der kommenden Woche am Sachsenring ist laut unseren Quellen allerdings sehr wahrscheinlich, wenn auch noch nicht final mit HRC fixiert.

Laut Reglement müsste Repsol Honda den verletzten Lorenzo in beiden Rennen nicht ersetzen, da es für die Teams im Paragrafen 1.11.3.II.b) des Sportlichen Reglements eine Schonfrist von zehn Tagen ab dem Zeitpunkt der Verletzung eines Stammfahrers gibt, in der kein Ersatz aufgeboten werden muss. Diese Zeitspanne würde Honda bis nach dem Deutschland-GP Zeit geben, doch die Chance auf einen deutschen Fahrer beim Heimrennen will sich HRC nicht nehmen lassen.

Bradl schwer beschäftigt

Bradl hat damit ein intensives Rennprogramm in den kommenden Wochen vor sich: Nach dem MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring geht es nach Suzuka, wo er für Honda zunächst einen Test und am letzten Juli-Wochenende das legendäre 8-Stunden-Rennen gemeinsam mit Ryuichi Kiyonari und Takumi Takahashi bestreiten wird.

Im Anschluss geht es für Bradl zurück nach Europa, wo in Brünn der seit langem geplante Wildcard-Einsatz für Hondas MotoGP-Testteam auf dem Programm steht. Für Brünn ist auch Jorge Lorenzos Comeback angesetzt, doch falls die Wirbelverletzung schlechter als erhofft heilen sollte, könnte Bradl auch dort in das Werksteam von Repsol Honda aufrücken.

Die Renneinsätze der kommenden Wochen stellen Bradl aber vor eine besondere Herausforderung. Nicht nur, dass er in der MotoGP mit reinrassigen Prototypen und in Suzuka mit dem seriennahem Langstrecken-Bike unterwegs ist, auch die Reifen sind grundverschieden. In der Motorrad-WM fährt er Michelin, in Suzuka ist Honda hingegen mit Bridgestone unterwegs.