Zusammen mit Marc Marquez hätte er bei Repsol Honda ein Dream-Team bilden sollen, stattdessen ist Jorge Lorenzo in den vergangenen Monaten in die größte sportliche Krise seiner mittlerweile über 17 Jahre andauernden WM-Karriere geschlittert.

Seit mit seinem Crash in der ersten Kurve des Aragon-Grand-Prix im vergangenen September verfolgt Lorenzo eine beinahe unglaubliche Verletzungsserie. Diese trägt sicherlich zur bislang kaum erkennbaren Anpassung an die Honda RC213V bei, dennoch ist man bei Honda mit den bislang gezeigten Leistungen Lorenzos alles andere als zufrieden.

Schon vor der Dutch TT in Assen, die er nach den bei einem Trainingssturz am Freitag erlittenen Wirbelverletzungen verpassen wird, liegt der dreifache MotoGP-Champion mit 19 Zählern nur auf dem 15. Gesamtrang. Lorenzo wird zumindest den Deutschland-GP am Sachsenring verpassen, auch Brünn und Spielberg wackeln gehörig. Da wird es für Lorenzo in der Weltmeisterschaft also wohl noch weiter nach hinten gehen.

Eine Situation, die bei der Honda-Führungseben Bedenken auslöst. Zwar liefert Marc Marquez Wochenende für Wochenende ab, es fehlen aber Lorenzos Punkte für die Teamwertung. Auf die Frage, ob man bei Honda nun damit beginne, sich ernsthafte Sorgen zu machen, fand Teamchef Alberto Puig in Assen deshalb eine klare Antwort: "Wir fangen nicht an, uns Sorgen zu machen. Wir machen uns Sorgen."

Alberto Puig sorgt sich um Jorge Lorenzo, Foto: LAT Images
Alberto Puig sorgt sich um Jorge Lorenzo, Foto: LAT Images

Bei Honda seien Puig und seinen Leuten aber mehr oder weniger die Hände gebunden. "An unserem Zugang ändert das nichts", stellte er klar. "Jorge braucht Zeit, um sich an das Motorrad zu gewöhnen und wir hoffen, dass ihm das gelingen wird. Alles was wir als Honda tun können ist, ihn zu unterstützen und die Dinge zu machen, die er sich von uns wünscht. Das ist die Aufgabe eines professionellen Teams wie HRC."

Gerüchte um Jorge Lorenzos MotoGP-Zukunft

Nach der sechsten Verletzung innerhalb von knapp acht Monaten machen im MotoGP-Paddock bereits Gerüchte die Runde, Lorenzos Karriere in der Königsklasse könnte bereits 2019 ein Ende finden. Entweder, weil der freiwillig den Helm an den Nagel hängt oder weil ihn Honda vor die Tür setzt. Darüber wollen aktuell weder Honda noch Lorenzo sprechen, denkbar scheint es aber allemal.