Die Formel-1-Saison 2021 entwickelt sich immer mehr zu einem Motorenkrieg. Immer häufiger kommt es im aktuellen Schlusssprint der Saison zu Strafversetzungen, da das vorgeschriebene Limit für neue Motoren überschritten wird. Hierbei fiel zuletzt vor allem Mercedes auf, bei denen zuletzt sowohl das Werks- als auch die Kundenteams immer wieder neue Motoren eingebauten.

Nun griff auch Alpine in Austin bei Fernando Alonso auf einen vierten Motor zurück. Zuverlässigkeitsprobleme, wie sie Mercedes zuletzt vermehrt schilderte, soll es in diesem Fall aber nicht geben. Vielmehr habe Alpine in den USA die schwache Pace zum Anlass für eine Strafe genommen.

Neuer Alonso-Motor: Keine Zuverlässigkeitsprobleme

Alpine erlebte in Austin ein eher bescheidenes Wochenende. Nachdem Alpine 15 Rennen in Folge punkten konnten, war hier Schluss. Das hatte sich allerdings bereits in den Trainings am Freitag angekündigt. Weder Alonso noch Teamkollege Esteban Ocon gelang hier der Sprung in die Top-10.

"Das schlechteste für uns ist, dass wir dieses Wochenende nicht die Pace haben - in keinem der Trainings sahen wir konkurrenzfähig aus. Wir müssen das verstehen", erklärte Alonso noch am Samstag. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Alpine beim Spanier den insgesamt vierten Motor zog und der Altmeister das Rennen in der Folge vom hinteren Ende des Feldes in Angriff nehmen würde.

Diese fehlende Pace sei schließlich der Hauptgrund für den Wechsel des Motors gewesen, so Alonso: "Wir haben auch deshalb den Motor gewechselt." Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit gebe es demnach nicht: "Die Zuverlässigkeit ist gut. Da gibt es keine Probleme."

Executive Director von Alpine, Marcin Budkowski, bestätigte diese Aussagen: "Wir managen nur den Kilometerstand und die Performance des Motors für die restliche Saison." Budkowski ergänzt: "Wenn du einen Motor länger haltbar machen möchtest, musst du Performance opfern." Wie jedes Formel-1-Team muss auch Alpine das beste aus diesem Zusammenspiel machen.

Auch die Begründung, dass Austin im Vergleich zu den kommenden Strecken gute Überholmöglichkeiten biete, nannte der Pole. Wirklich bewahrheiten sollte sich dies aber doch nicht. Alonso hatte Schwierigkeiten, sich durch das Feld zu kämpfen und sollte sein Rennen schließlich durch einen Kampf gegen die Alfa-Romeo-Piloten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi sowie gegen die FIA schließlich selbst beeinträchtigen.

In Austin lieferte sich Fernando Alonso einen hitzigen Kampf gegen Alfa Romeo und die FIA, Foto: LAT Images
In Austin lieferte sich Fernando Alonso einen hitzigen Kampf gegen Alfa Romeo und die FIA, Foto: LAT Images

Obwohl Alpine im Austin-Rennen letzten Endes leer ausging, habe es sich für Alpine aber trotzdem ausgezahlt, einen neuen Motor einzubauen. "Es gibt einen Punkt, an dem es vorteilhaft wird, einen weiteren Motor im Pool zu haben", erklärt Budkowski. So kann der Rennstall für die verbliebenen Grands Prix auf die bereits verwendeten Motoren zurückgreifen, sollte es notwendig sein.

Weitere Motorenwechseln bei Alpine?

Alpine macht sich also keine Sorgen, was die Zuverlässigkeit ihrer Motoren betrifft. In Sachen Esteban Ocon habe der Rennstall keinen genauen Plan, ob und wann auch bei ihm eine Motorenstrafe folgt. Noch befindet sich der Franzose bei allen Motorenelementen im Soll.

Budkowski lässt aber durchblicken, dass Ocon zumindest am kommenden Wochenende in Mexiko (5. - 7. Oktober) keine Strafe bekommen soll. Der Blick sei in dieser Hinsicht eher auf Brasilien gerichtet: "Das bedeutet aber nicht, dass es dort auch am besten ist. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab." Seinen dritten Motor erhielt Ocon bereits in Silverstone.

Ganz anders sieht es hingegen beim Auspuffsystem aus. Dies ist bekanntlich eines der großen Sorgenkinder der französischen Mannschaft. Vor Monaten erklärte Budkowski, dass es zu Saisonbeginn ein paar Zuverlässigkeitsbedenken bezüglich des Auspuffs gab. Dies führte in der Folge zu Neueinführungen, die sich zumindest bei Ocon bezahlt machten, der seit Belgien nicht mehr auf ein neues System zurückgreifen muss. Alonso dagegen bekam in den USA seinen insgesamt neunten Auspuff, der in die Startplatzstrafe mit einfloss.