Pierre Gasly und AlphaTauri melden sich in der Türkei zurück. Nachdem Gasly sein Team nach dem misslungenen Sotschi-Qualifying scharf kritisierte, lässt er heute viel Lob regnen. Noch am Freitag sah es für den italienischen Rennstall sehr bescheiden aus, das Team konnte sich für das Qualifying allerdings steigern, wodurch Pierre Gasly am Samstag die fünftschnellste Zeit drehen konnte. Yuki Tsunoda qualifizierte sich für Startplatz 10, durch die Startplatzstrafe von Lewis Hamilton rutschen beide Fahrer in der Startaufstellung um einen Platz nach vorne.

Pierre Gasly stark: Auto war lebendig

Die Freude steht Pierre Gasly nach dem Türkei-Qualifying ins Gesicht geschrieben. Vor allem nachdem es in den ersten beiden Freien Trainings am Freitag noch weniger gut aus. Der Franzose kam dort nicht über Position acht hinaus.

"Ich bin sehr zufrieden, weil gestern hatten wir mit dem Auto viel Untersteuern – ich mochte die Balance nicht. Wir haben dann aber ziemlich viel geändert und am Ende hat mir das Team für heute einen konkurrenzfähigen Boliden gegeben", erklärt Gasly. Angekündigt hat sich das bereits im dritten Freien Training, das der AlphaTauri-Pilot auf Positon eins beendete.

Dies habe Gasly schließlich ermöglicht, in der letzten Qualifyingsession die schnellste Zeit zu drehen: "Ich habe den Morgen und den Nachmittag so genossen. Es hat sich so angefühlt, als wäre das Auto lebendig. Sich für Position fünf zu qualifizieren war immer noch eines unserer besten Qualifyings."

Dabei kam der Franzose sogar seinem ehemaligen Teamkollegen Max Verstappen sehr nahe. Auf den Niederländer, der im Rennen am Sonntag von Platz zwei starten wird, fehlte lediglich nur etwas mehr als eine Zehntel: „Es war sehr eng mit Charles und Max – die waren nicht so weit weg.“

Die gezeigt Performance stimmt Gasly dabei auch für den Sonntag positiv. Der Franzose ist sich sicher, dass das Team mit den Änderungen auch auf den Longruns zulegen konnte: „Es hat nicht gut ausgesehen, aber dadurch, dass das Auto heute viel schneller ist, sieht es für morgen gut aus.“

Gleichzeitig weiß AlphaTauri zu gut, dass das Rennen immer eine ganz andere Angelegenheit ist. Immer wieder kam es vor, dass Gasly erfolgreiche Qualifyings nicht in gute Resultate umsetzen konnte. Zuletzt war dies in Monza der Fall, als der Franzose im Qualifying Sechster wurde, sowohl im Sprint- als auch Hauptrennen jeweils aber nicht die Zielflagge sah.

Die nassen Bedingungen im FP3 beherrschte Gasly am besten, Foto: LAT Images
Die nassen Bedingungen im FP3 beherrschte Gasly am besten, Foto: LAT Images

Sotschi-Aufreger aufgearbeitet

Der Sotschi-Frust konnte damit überwunden werden. In Russland vor zwei Wochen verpasste das Team im Qualifying mit beiden Autos den Einzug ins Q3. Pierre Gasly kritisierte sein Team daraufhin scharf und warf ihnen vor, nicht auf ihn gehört zu haben, als es darum ging, für frische intermediates an die Box zu kommen oder nicht.

„Wir haben viel darüber geredet“, verrät Gasly nach dem Qualifying. „Wir haben alle als Team gelernt und ich denke, das Team hat [heute; Anm.d.Red.] einen guten Job gemacht. Gestern waren wir nicht in unserer besten Form, aber alle Änderungen über Nacht haben das Auto klar besser gemacht und uns in die Lage gebracht, gegen Ferrari kämpfen zu können."

Super Schumi in Istanbul! Sind die ersten WM-Punkte drin? (15:14 Min.)