Die Formel-1-Saison 2019 ist vorbei. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Ferrari-Pilot Charles Leclerc.

Steckbrief Charles Leclerc

Karriere2019
GP-Starts4221
Siege22
Bestes Rennergebnis11
Podien1010
Ø Rennplatzierung94,21
Ausfälle92
Schnellste Runden44
Poles77
Bestes Quali-Ergebnis11
Ø Position im Qualifiyng8,34,05
Punkte303264

Die Qualifying-Performance 2019: Ein paar Anlaufschwierigkeiten waren zu überwinden, dann lieferte Charles Leclerc voll ab. Neunmal in Folge besiegte er Sebastian Vettel Mitte der Saison im Qualifying. Insgesamt sicherte er sich 2019 sieben Mal die Pole Position - öfter als jeder andere, einschließlich Pole-Monster Lewis Hamilton

Teamintern gewann Leclerc vor allem durch seine Serie zur Saisonmitte das Duell gegen Vettel mit 12:9, war im Schnitt eine Zehntel schneller und 0,3 Positionen besser platziert.

Die Renn-Performance 2019: In den Rennen brauchte Leclerc etwas länger als im Qualifying, um auf eine ähnliches Niveau wie Sebastian Vettel zu gelangen oder den Deutschen gar zu überflügeln. Das lag jedoch auch daran, dass er zunächst an seinen Defiziten im Qualifying arbeitete. Kam waren die ausgeräumt, widmete sich Leclerc der Rennpace.

Insgesamt musste sich der Monegasse Vettel dennoch mit 9:10 geschlagen geben, wenn beide die Zielflagge sahen. Trotzdem landete er in der Abrechnung gleich in seiner ersten Ferrari-Saison vor Vettel. Nicht zu vergessen ist bei Leclerc neben der Pace jedoch die Zweikampfhärte. Hier zeigte er - mit Auslöser Verstappen in Spielberg - eine deutliche Entwicklung, fuhr seitdem weit kompromissloser im direkten Rad-an-Rad-Duell.

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Das sagt Charles Leclerc selbst: "Ich bin extrem zufrieden mit diesem Jahr. Ich habe dank Seb jede Menge gelernt. Es war ein großartiges Jahr. Für mich ist ein Kindheitstraum wahrgeworden. Ich habe immer davon geträumt, in der Formel 1 zu sein, aber ganz besonders mit Ferrari. Es ist unglaublich jetzt bei diesem Team zu sein. Jetzt ist es meine Aufgabe, zu arbeiten, besser zu werden und ihnen hoffentlich den Erfolg zu bescheren, den sie verdienen."

Fazit: Er kam mit Vorschusslorbeeren und er erntete sie. Charles Leclerc leistete sich in seiner Debüt-Saison bei Ferrari zwar noch die eine oder andere Unzulänglichkeit (Baku-Crash im Qualifying, Abflug in Hockenheim etc.), doch insgesamt überzeugte der Youngster auf ganzer Linie. Wer einem vierfachen Weltmeister aus dem Stand derart einheizt, kann einfach nur eine überragende Saison gefahren haben. 2020 gilt es für Leclerc, daran anzuknüpfen und - aus seiner Sicht - Vettel erneut, eventuell noch etwas deutlicher, zu schlagen.

Bewertung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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