Mercedes erlebte bei den Formel-1-Trainings in Spanien den fast perfekten Freitag. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton distanzierten Ferrari im 2. Freien Training. Das Team ist mit den Barcelona-Updates am F1 W10 zufrieden. Einzige Wermutstropfen: Ein Defekt bei Bottas und ein kritischer Hamilton.

"Das Auto fühlte sich heute richtig gut an, ganz anders als während der Wintertestfahrten", so das Fazit von Pace-Setter Valtteri Bottas. Der Finne markierte in beiden Sessions am Freitag die schnellste Zeit, lag schlussendlich mit einer halben Zehntel Vorsprung auf Hamilton nur hauchdünn vor dem Teamkollegen.

Bei den Wintertestfahrten trennten Mercedes und Ferrari nur wenige Tausendstel. Am Freitag für den Grand Prix waren es drei Zehntel. "Die Balance auf einer Runde ist viel besser, also sind wir seit den Testfahrten definitiv in die richtige Richtung gegangen und wir fühlen auch, dass der Anpressdruck besser ist", so Bottas.

"Es ist kein Geheimnis, dass wir hier bei den Testfahrten im Winter nicht sehr stark gewesen sind. Deshalb sind wir happy damit, heute eine vernünftige Pace auf kurzen und längeren Runs gezeigt zu haben", zeigt sich Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin zufrieden. Der Defekt an Bottas' Auto zog obendrein auch keine schwerwiegenden Konsequenzen nach sich.

"Im ersten Training gab es ein Ölleck am Fahrzeug von Valtteri, weshalb er am Ende der Session keinen Long Run mehr fahren konnte. Zum Glück scheint das Problem keinen Schaden verursacht zu haben und wir konnten zum Beginn des zweiten Trainings wieder auf die Strecke fahren", erklärt Shovlin.

Hamilton neben der Spur: Grip nicht sonderlich toll

Als einziger nicht so ganz happy war Hamilton. Er kam auf seiner schnellsten Runde zwar nah an den Stallgefährten heran, der fünfmalige Weltmeister hatte allerdings seine Probleme, den Mercedes in der Spur zu halten. Das Resultat waren Verbremser und wilde Quersteher. "Valtteri kam heute etwas besser mit dem Auto zurecht als Lewis, aber beide haben ein paar Kurven, in denen es nicht ganz wie gewünscht läuft", so Shovlin.

"Es hat sich heute auf der Strecke einfach schwieriger angefühlt. Was den Grip angeht fühlt es sich nicht sonderlich toll an", moniert Hamilton die Balance seines Silberpfeils. Den Grund dafür vermutet er aber nicht etwa bei den Updates seines Teams oder dem Setup des Boliden.

"Wir rutschen auf diesen Reifen sehr viel, ganz im Gegensatz zu den Wintertestfahrten", sagt er. "Am letzten Tag hat es sich wirklich richtig gut angefühlt, wahrscheinlich weil wir mit weniger Benzin gefahren sind. Wenn es ins Qualifying geht, wird es eine andere Geschichte sein."

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Spanien GP (10:22 Min.)

Mercedes-Piloten warnen vor Ferrari-Power

Eine andere Geschichte erwarten die Mercedes-Piloten auch was den Kampf mit Ferrari angeht. "Letztendlich ist es nur Freitag und Ferrari ist nicht so weit weg", mahnt Bottas. "Wir müssen also das Qualifying abwarten, wenn Ferrari ihre Power Units hochdreht und wie sie dann aussehen."

Hamilton fürchtet ebenfalls, dass die Scuderia wieder von ihrer stärksten Waffe Gebrauch machen könnte: "Ferrari scheint auf den Geraden um die vier Zehntel rauszuholen. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass sie mehr Power haben. Aber wir haben was die Balance angeht Arbeit vor uns."