Für Nico Hülkenberg ist der Qualifying-Samstag der Formel 1 im Land der aufgehenden Sonne eher zum Untergang geworden. In der Generalprobe crashte der eigentliche Regenspezialist beim Japan GP zunächst seinen Renault auf gerade grün gewaschener Strecke in der Dunlop-Kurve, sodass seine Ingenieure nach dem dritten Training in Suzuka schrauben mussten wie die Teufel.

Heckflügel, Unterboden, Teile der Crash-Struktur und diverse Elemente der Aufhängung musste Renault ersetzen. Immerhin das Getriebe hatte keinen Schaden genommen - auch wenn die Bilder des beschädigten Boliden genau das auf den ersten Blick befürchten ließen. Somit blüht Hülkenberg immerhin keine Strafversetzung in der Startaufstellung für das Rennen morgen um fünf Plätze.

Nico Hülkenberg schon in Q1 out: Renault-Modell lieferte falsche Vorgabe

Doch wären fünf Plätze Strafe angesichts des Ergebnisses im Qualifying rechnerisch auch gar nicht möglich gewesen: Hülkenberg schied erstaunlich früh aus, musste bereits nach Q1 Feierabend machen. Als 16. verpasster er den Einzug in Q2 in einem extrem engen Mittelfeld zwar knapp um einen Platz und 0,044 Sekunden Rückstand auf Lance Stroll, aber er verpasste ihn.

Hatte die rote Flagge nach dem Ericsson-Crash Renault kalt erwischt? "Nein, die Nummer von Ericsson war es nicht. Die hat nicht wirklich geschadet", so Hülkenberg am RTL-Mikro. Tatsächlich hatte immerhin Teamkollege Carlos Sainz das Q2 erreicht, wurde dort 13.

Hülkenberg: Crash im Japan-Training keine Hilfe

"Der Crash heute morgen war eher nicht optimal und das war nicht die perfekte Vorbereitung auf das Qualifying", erklärt Hülkenberg den Rückstand auf den Spanier. So ein Unfall passiere eben auch ihm mal. Hülkenberg versucht den Patzer mit Humor zu kaschieren. "Aber zum Glück nicht allzu oft", schiebt er hinterher.

Dennoch zeigt sich Hülkenberg überrascht, dass es im Qualifying nicht für Q2 gereicht hat. "Das Qualifying passte eigentlich. Die erste Runde stimmte schon und auch die zweite war sauber und gut", schildert der F1-Fahrer. "Ich war ein bisschen verwundert, denn wir waren nach unseren Prognose damit auf Kurs. Die waren aber offenbar nicht ganz okay", kritisiert Hülkenberg die seitens der Renault-Modelle ausgespuckte Zielvorgabe, um Q2 zu schaffen.

Nico Hülkenberg in Japan morgen vor hartem Rennen

Für das Rennen sind die Aussichten im nicht gerade als Überholmekka bekannten Suzuka für Hülkenberg nun ziemlich dünn. "Aber unser Longrun am Freitag war ganz okay", hofft Hülkenberg jedoch. "Aber man muss auch sehen, dass die anderen Mittelfeldteams zügig unterwegs waren und uns Probleme bereiten. Von daher wird es sicher kein einfaches Rennen morgen von da hinten", fürchtet der Renault-Pilot.