Sebastian Vettel startet beim Großen Preis von Kanada 2018 von der Pole Position. Der Ferrari-Pilot setzte sich im Qualifying in Montreal hauchdünn durch, verdrängte Mercedes-Pilot Valtteri Bottas um lediglich 0,093 Sekunden von Startplatz eins. WM-Rivale Lewis Hamilton startet nur von Platz vier.

Dabei sah es am Freitag einmal mehr nicht besonders gut für den Ferrari-Piloten aus. Vettel fuhr - auch wegen einer kleinen Mauerberührung - deutlich weniger Runden als die Konkurrenz und landete nur auf den Rängen vier und fünf.

"Ich hatte gestern einen ziemlich beschissenen Tag", so Vettel zu Motorsport-Magazin.com. "Am Morgen hatte ich Probleme mit der Lenkung, dann habe ich die Mauer leicht berührt und es hat etwas gedauert, das Auto für das 2. Training hinzubekommen. Ich habe den Rhythmus nicht gefunden, wusste aber, dass noch etwas geht. Auf einer Strecke wie dieser brauchst du Vertrauen, weil du auf der Bremse und über die Kerbs attackieren musst."

Vettel trotz Pole kritisch: Ferrari konnte noch schneller

Obwohl es dann im Qualifying einmal mehr lief, zeigte sich Vettel gewohnt selbstkritisch. "In der letzten Runde wäre noch ein bisschen mehr drinnen gewesen. Ich hatte in der ersten Runde das Gefühl, das im ersten Teil noch etwas geht, das habe ich dann auch geschafft. Dann wollte ich den zweiten Teil nur wiederholen, aber das hat nicht geklappt." Trotzdem fuhr Vettel im zweiten Versuch noch ein paar Tausendstel schneller, beide Runden im Q3 hätten für die Pole Position gereicht.

Vettel wird den Kanada GP - wie auch Teamkollege Kimi Räikkönen und die beiden Mercedes-Piloten - auf dem Ultrasoft-Reifen starten. Red Bull hingegen setzte im Q2 auf den Hypersoft-Pneu. Dabei musste Vettel seinen finalen Run im Q2 auf Hypersoft offenbar wegen Verkehr abbrechen. Hätte sich Vettel also lieber auf Hypersoft fürs Rennen qualifiziert?

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Vettel hatte nie Red Bulls Hypersoft-Taktik im Sinn

"Nein", stellt der Ferrari-Star klar. "Ich denke, der Hypersoft ist kein guter Rennreifen, ich bin überrascht, dass beide Red-Bull-Piloten ihn gewählt haben." Vettel hätte also seine Runde auch ohne Verkehr abgebrochen, nur etwas später.

Trotzdem war die Szene für Vettel haarig: "Ich wollte noch ein Gefühl für die Hypersoft kriegen und sehen, wo wir rauskämen. Dann sind da auf einmal drei Autos, die maximal 100 Stundenkilometer gefahren sind, so etwas ist mir noch nie passiert. Ich musste die Runde dann abbrechen, ich konnte nicht Slalom um sie fahren. Das war überraschend und interessant..."