Max Verstappen lag beim Qualifying für den Grand Prix von Kanada 2018 mit seinem dritten Platz hinter Sebastian Vettel und Valtteri Bottas trotz verpasster Pole Position voll im Plan. Der Red-Bull-Pilot büßte auf die Bestzeit lediglich anderthalb Zehntel ein und ließ sowohl Weltmeister Lewis Hamilton als auch Teamkollege Daniel Ricciardo hinter sich.

"Ich weiß wohl doch noch wie man fährt", zelebrierte Verstappen seine Qualifying-Performance im Boxenfunk, als Teamchef Christian Horner ihm gratulierte. In seinem letzten Versuch wartete er im ersten Sektor mit einer absoluten Bestzeit auf und sicherte sich so auf den letzten Drücker seinen Platz in der zweiten Startreihe.

Nach drei Trainingsbestzeiten mutete dieses Resultat für Außenstehende zwar wie eine Enttäuschung an, tatsächlich war Verstappen mit dem Resultat rundum glücklich. "Ich denke, wir haben das Beste aus dem Qualifying herausgeholt, was für uns möglich war", so der 20-Jährige, der sich gegen Mercedes und Ferrari schlichtweg nicht mehr ausgerechnet hatte.

"Wir wussten, dass es für uns im Q3 härter werden würde. Dort und auch generell fehlt uns das ganze Jahr über schon die Power", verwies er abermals auf die Defizite von Renaults Power Unit. "Daher versuchen wir nur das zu kompensieren. Aber wir haben in Monaco gezeigt, dass wir ein großartiges Auto haben, und hier auch", so der Niederländer.

Selbstvertrauen nach Pleiten zurück? Für Verstappen war es nie weg

Der jüngste Grand-Prix-Sieger der Geschichte wartet nach 67 Anläufen immer noch auf seine erste Pole Position - die ihm auch jetzt noch seinen Platz als der jüngste Pole-Sitter in den Geschichtsbüchern einbringen würde. "Ich wusste, dass es sehr schwer sein würde die Pole zu holen. Aber du versuchst natürlich immer dein Bestes, um das bestmögliche Resultat zu erzielen", so Verstappen, dem der verpasste Meilenstein offenbar keine Bauchschmerzen bereitete.

"Immer noch so nah dran zu sein war gut. Das Auto war das ganze Wochenende stark und wir haben in jeder Session Fortschritte gemacht", freute er sich. Dass er durch die starken Trainings nun freier aufspielen konnte und deshalb schneller ist als an den zuletzt fehlerbehafteten Wochenenden, verneinte er jedoch: "Nein, denn das würde bedeuten, dass ich normalerweise keinen guten Job mache. Aber ich versuche immer und an jedem einzelnen Wochenende, das Beste herauszuholen."

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Verstappen überzeugt: Hypersoft der bessere Startreifen

Der dritte Startplatz ist Verstappens bisher bestes Qualifying-Resultat in der laufenden Saison. Das letzte Mal ging er beim Großen Preis von Malaysia 2017 aus dieser Position ins Rennen - und stand am Ende als Sieger ganz oben auf dem Podest. Gute Vorzeichen also? "Ich denke, dass wir das Tempo haben um gegen Ferrari und Mercedes zu kämpfen", ist er zuversichtlich.

Red Bull hat seiner Ansicht nach zwei gute Gründe, weshalb es am Sonntag mit dem Sieg aus eigener Kraft klappen könnte. "Im Rennen rückt alles dichter zusammen", nahm er abermals Bezug auf die Qualifying-Modi der Konkurrenz. "Deshalb sind wir da generell etwas konkurrenzfähiger." Hinzu kommt, dass die Bullen am Sonntag mit einer anderen Strategie ins Rennen gehen werden als die Konkurrenten in Silber und Rot.

Mercedes und Ferrari zogen im Q2 den Ultrasoft auf und werden somit auf diesem Reifen den ersten Stint fahren "Es war keine Überraschung. Wir haben uns schon gedacht, dass sie sich auf Ultrasoft qualifizieren würden", so Verstappen, der genau wie Teamkollege Ricciardo am weichsten Reifen, dem Hypersoft, festhielt: "Ich denke, das ist für uns ein guter Reifen. Ich habe mich auf dem Longrun gut gefühlt. Und der Start auf dem weichen Reifen ist ein Vorteil, da es auf der Strecke ziemlich rutschig ist."