Ungewohnte Verhältnisse bei McLaren im vorerst letzten Malaysia GP der Formel 1. Stoffel Vandoorne reist als teaminterner Sieger weiter zum Honda-Heimspiel nach Japan. Fernando Alonso dagegen musste eine krachende Niederlage einstecken, in einem Rennen, in dem beide Fahrer von Defekten oder anderen Problemen verschont blieben. Vandoorne gelang nach Singapur zum zweiten Mal in Folge Rang sieben, Alonso blieb auf Rang elf ohne Punkte. Im Ziel trennten beide Piloten 35 Sekunden.

Für Vandoorne war der Auftritt in Sepang der endgültige Durchbruch in der Königsklasse, wie er auch selbst feststellt. "Das war definitiv mein bestes Rennen in der Formel 1 bislang", strahlte er. Damit fand ein starkes Wochenende des 25-Jährigen ein perfektes Ende. "Das gesamte Wochenende war toll, ich hatte viel Vertrauen zum Auto. Im Qualifying war ich schon auf Rang sieben, aber wir wussten nicht, was im Rennen möglich ist", erklärte der Belgier.

Nur Perez und Vettel schneller

Der Start verlief bereits formidabel für den GP2-Sieger von 2015. Von Rang sieben ging es bis auf Platz fünf nach vorne, bedingt auch durch den gar nicht erst teilnehmenden Kimi Räikkönen. An der Spitze zog der Zug bestehend aus den beiden Mercedes sowie den beiden Red Bulls davon, doch Vandoorne konnte seinerseits ein gutes Tempo gehen.

"Wir wussten, dass es schwer wird, die Force Indias und die Williams hinter uns zu lassen. Aber nur Perez kam durch und von da an hatte ich eine unglaubliche Pace", schilderte Vandoorne. Gemeint war Runde acht, als der Druck des Mexikaners zu groß wurde und Vandoorne nachgeben musste. In der weiteren Folge des Rennens schaffte nur noch der erwartungsgemäß von hinten heranfliegende Sebastian Vettel den Weg vorbei.

Nach einem schwierigen Saisonbeginn ist Vandoorne inzwischen mehr und mehr auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Fernando Alonso unterwegs. Ein Blick auf den WM-Stand liefert eine vor der Saison kaum für möglich gehaltene Konstellation.

Sergio Perez fand den Weg an Vandoorne vorbei, Foto: LAT Images
Sergio Perez fand den Weg an Vandoorne vorbei, Foto: LAT Images

Dank der beiden guten Ergebnisse aus Singapur und Malaysia liegt der Belgier nun drei Punkte vor Alonso, der in beiden Rennen punktelos blieb. Zur Ehrenrettung des Spaniers muss jedoch gesagt werden: Die Zahl der Ausfälle ist bei ihm weiterhin doppelt so hoch.

In Malaysia fehlte Alonso ein wenig das Rennglück, wie er erklärte. "Es war von Beginn an hart. In der ersten Kurve haben sich die beiden Williams berührt, das hat uns etwas eingebremst und wir haben dadurch einige Plätze verloren", erläuterte der zweimalige Weltmeister.

Alonso verliert Rennen am Anfang

Tatsächlich fand sich Alonso nach Runde eins nur auf Rang elf wieder. Während Vandoorne auf Rang fünf gerade in den wichtigen ersten Runden freie Fahrt hatte, blieb Alonso im Pulk stecken. "Wir waren dann in einer langsameren Gruppe, konnten aber nicht überholen und das hat das ganze Rennen beeinträchtigt. Wir hatten schon bessere Tage, hoffentlich können wir in Japan zurückschlagen", blickt Alonso bereits auf das kommende Rennen voraus.

Dort wird sich zeigen, ob Malaysia nur ein teaminterner Ausrutscher war oder ob sich McLaren nun dauerhaft über ein Duell auf Augenhöhe "freuen" darf. Vandoorne jedenfalls glaubt an eine Wiederholung. "Es wird jedes Wochenende besser. Auch die letzten Rennen war ich schon stark", betont er selbstbewusst. "Wir müssen einfach weitermachen. Wenn alles zusammenläuft und wir das Maximum aus dem Auto herausholen, sind große Dinge möglich", kündigt er an.