Nach bisher eher frustrierenden drei Rennen steht für Williams nun die Härteprobe China an. Die Mannschaft baut dank Mercedes-Power auf die lange Gerade, allerdings gab es bisher eine klare Schwachstelle: "Wir hoffen, unseren Abtrieb für die langsameren Passagen auf dem Kurs zu verbessern", erinnerte Valtteri Bottas an die Achillesferse des FW36. "Die lange Gerade wird unser Pluspunkt, weil wir überholen können, aber wir müssen in den Kurven nah genug dran sein, um den Vorteil auszunutzen."

Allerdings sei auch ein Sprung in Sachen Performance nötig, da China von der Streckencharakteristik nicht mit Bahrain zu vergleichen ist - allem voran steht aber der Abtrieb. "Sobald wir das einmal verbessert haben, sollte sich unsere Leistung in allen Bedingungen steigern, daher konzentrieren wir uns auf diesen Bereich", erinnerte Bottas vor allem an die Probleme bei nassen Bedingungen.

Teamkollege Felipe Massa hofft ebenfalls auf neue Teile, die eigentlich für China geplant sind. Sie sollen neben mehr Grip auch Verbesserungen in anderen Bereichen bringen - nicht zuletzt in besagter Nässe. "Wir hoffen auf ein auf ein trockenes Wochenende - ich bevorzuge ohnehin Trockenheit", schickte Massa wenig überraschend ein Stoßgebet in Richtung Wettergott.

Williams: Shanghai Bilanz

Williams in Shanghai: Seine Stempel konnte Williams dem Großen Preis von China bislang noch nicht aufdrücken - im Gegenteil. Bei bislang zehn Teilnahmen sprang nicht ein einziger Podiumsplatz heraus. Für die beste Platzierung sorgte Juan Pablo Montoya bereits im Jahr 2004 mit dem fünften Rang. Insgesamt schafften die Williams-Piloten erst fünf Mal den Sprung in die Punkteränge.

Felipe Massa in Shanghai: In den Jahren 2007 und 2008 gelang Felipe Massa mit einem dritten und einem zweiten Patz der Sprung auf das Podium. Bei seinen weiteren acht Auftritten war er hingegen weit weniger erfolgreich. Fünf Punktefahrten stehen zwei Ausfälle (2006, 2009) und ein Ergebnis jenseits der Top-10 (2012) gegenüber.

Valtteri Bottas in Shanghai: Schon 2012 drehte der Finne in Shanghai seine Runden, allerdings nur im Rahmen des freitäglichen Training. Im Vorjahr debütierte Bottas schließlich als Einsatzpilot, hinterließ als 13. aber keinen bleibenden Eindruck.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Williams war in den ersten drei Rennen etwas enttäuschend unterwegs. Während das Team nach den Testfahrten als erster Konkurrent von Mercedes galt, muss sich die Mannschaft in China gehörig nach Force India oder Red Bull umschauen. Neben den angesprochenen Problemen wie Nässe oder immer wieder fehlendem Abtrieb kam in Bahrain das Thema Reifenabbau erschwerend hinzu. Während die meisten anderen Top-Teams mit zwei Stopps durchkamen, mussten Massa und Bottas einmal mehr stoppen. Sollte Williams diese Probleme bei trockenen Bedingungen während der Tests in Bahrain nicht in den Griff bekommen haben, sieht es nach einem weiteren wenig zufriedenstellenden Ergebnis aus - von Regen ganz zu schweigen. Marion Rott