Showdown im Motodrom! Die DTM schießt sich ein aufs große Saisonfinale in Hockenheim an diesem Wochenende. Am Freitag standen den Teams die üblichen zwei Freien Trainings mit je 45 Minuten zur Verfügung, um ihre GT3-Rennwagen weiter abzustimmen. Allerdings präsentierte sich der Auftakt zum Finale von seiner regnerischen Seite.

Am Morgen drehten die Piloten ihre Runden bei rund 13 Grad auf einer vollständig nassen Strecke. Die Erkenntnisse für den weiteren Verlauf des Wochenendes, zu dem ab Samstag trockene Verhältnisse vorhergesagt sind, dürften sich in Grenzen halten - ebenso die Aussagekraft der ersten Bestzeit, erzielt durch Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde (1:53.499 Minuten).

Hockenheim: Bestzeit für Kelvin van der Linde

Zum 2. Freien Training am Freitagnachmittag regnete es nur noch leicht, doch für Runden auf Slick-Reifen war der Asphalt offenbar zu nass. Die mit Regenreifen erzielten Rundenzeiten waren wenig repräsentativ. Erst rund zehn Minuten vor dem Ende der 45-minütigen Session verließen die ersten Autos die Boxengasse auf Slick-Reifen.

Innerhalb der verbliebenen Restzeit erzielte Kelvin van der Linde wie schon am Morgen die Bestzeit. Der Abt-Pilot benötigte 1:38.591 Minuten für die schnellste Runde des Tages auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs. Dennis Olsen (Manthey-Porsche) und Franck Perera (SSR-Lamborghini) ordneten sich im Abstand von zwei Zehntelsekunden auf den Positionen zwei und drei ein.

Bortolotti rutscht aus - Feller fährt kaum

Die Top-5 des Klassements komplettierten ihre jeweiligen Teamkollegen und gleichzeitigen Titelanwärter: DTM-Spitzenreiter Thomas Preining pilotierte seinen Manthey-Porsche auf den vierten Platz, direkt gefolgt vom Meisterschafts-Zweiten Mirko Bortolotti an fünfter Stelle. Der Lamborghini-Werksfahrer kam kurz vor dem Sessionende von der Strecke ab und schlug leicht an einem Reifenstapel an. Bortolotti konnte den SSR-Lambo eigenständig zurück in die Boxengasse bringen.

Während sich das Unglück im Falle des Italieners wohl in Grenzen hielt, lief es für Ricardo Feller ganz anders als geplant. Der Abt-Audi-Pilot, der sich ebenfalls noch Chancen auf den DTM-Titel ausrechnen kann, konnte nur fünf Runden zurücklegen. Feller kam früh im Training von der Strecke ab und beschädigte dabei unter anderem den Unterboden seines Audi R8 LMS GT3, den das Team auswechseln musste. Die Gründe für seinen Ausritt waren zunächst nicht bekannt.

Die Plätze sechs bis zehn im 2. Training belegten der dreifache DTM-Meister Rene Rast (Schubert-BMW), Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari), DTM-Rückkehr Christian Engelhart im GRT-Lamborghini, Mattia Drudi (Attempto-Audi) und Maro Engel (Landgraf-Mercedes). Engel war auf P10 gleichzeitig der bestplatzierte aller sechs AMG-Piloten.

Top-Teams nach privatem Test ordentlich aussortiert

Die nassen Bedingungen waren mit Blick auf die Vorbereitung sicherlich nicht optimal, doch die Top-Teams waren bereits ordentlich aussortiert zum Saisonfinale gereist: Vor eineinhalb Wochen spulte ein Großteil der Rennställe einen privaten Testtag auf dem badischen Traditionskurs ab. Manthey-Porsche, SSR-Lamborghini und Schubert-BMW hängten als einzige Vertreter noch einen weiteren Testtag dran. Die Bestzeit ging an Maro Engel im Landgraf-Mercedes in 1:37.189 Minuten.

"Wir haben unser Testprogramm solide durchgezogen", sagte Preining vor dem Wochenende. "Es gab sehr viele Punkte abzuarbeiten, aber wir sind zufrieden mit dem, was dabei herausgekommen ist. Wir haben eine gute Basis für den Freitag geschaffen."

Titelgegner Bortolotti schien ebenfalls zuversichtlich angesichts des betriebenen Aufwands beim zweitägigen Test: "Wir sind eigentlich schon alles durchgegangen, was wir durchgehen mussten. Der Test war in erster Linie wichtig für das Team, um zwei Tage intensiv zu arbeiten und viele Abläufe zu trainieren, die am Ende einen Unterschied ausmachen können. Was die Konkurrenz (bei einem Test; d. Red.) macht, ist mir komplett egal."

DTM-Finale in Hockenheim: So geht es weiter

In der Nacht auf Samstag sind weitere Regenschauer vorhergesagt, das Qualifying am Morgen könnte eine knifflige Angelegenheit werden. Zum vorletzten Rennen des Jahres (13:30 Uhr, live bei ProSieben) sollen die Zuschauer trockene Bedingungen vorfinden.