Sophia Flörsch hat sich mit ihrer stärksten Saisonleistung beim Finale auf dem Norisring aus der DTM-Saison 2021 verabschiedet. Beim Sonntagsrennen auf dem Nürnberger Stadtkurs errang die Münchnerin mit Platz 13 ihr bestes Qualifying-Resultat und beendete das Rennen auf dem neunten Rang. Es war Flörschs zweite Punktefahrt für das Audi-Team Abt Sportsline nach P9 zuvor in Assen.

"Der Norisring war ein positives Wochenende", sagte die 20-Jährige. "Ich selbst habe in diesem Jahr aus der DTM sehr viel mitgenommen. Ich hatte viele schlechte, aber auch gute Tage. Mal schauen, wie es weitergeht. Ich habe das letzte Wochenende sehr genossen. Der Norisring ist eine tolle Strecke."

Eine Zukunft in der DTM ist nach Informationen von Motorsport-Magazin.com eine realistische Option. Ob erneut bei den Äbten oder in einem anderen Team, steht noch nicht fest. Ihr Debütjahr im GT3-Auto bestritt Flörsch an der Seite von Titelkandidat und GT3-Ass Kelvin van der Linde sowie dem früheren DTM-Champion und bei Audi Sport scheidenden Mike Rockenfeller. Bei den letzten Rennen in Hockenheim und auf dem Norisring gesellte sich der frühere Formel-E-Champion Lucas di Grassi im Zuge einer Abschiedsvorstellung als Gaststarter hinzu.

Abt 2022 mit van der Linde - und Rast?

Für 2022 hat Abt Sportsline angekündigt, mit mindestens zwei Audi R8 anzutreten. Mit dem Gesamtdritten van der Linde steht ein Fahrer bereits offiziell fest. Neben dem Südafrikaner könnte DTM-Rückkehrer Rene Rast ein weiteres Cockpit im Abt-Team bekommen. Dazu muss man wissen, dass van der Linde einen Vertrag mit dem erfolgreichsten Audi-Team in der DTM hat, Rast aber einen Werksvertrag bei Audi Sport.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com erhält jedes von Audi Sport in der DTM unterstützte Team einen Werksfahrer - und Rast steht bei den Äbten schon lange auf der Liste möglicher Kandidaten in der DTM, in der die Kemptener zuletzt mit Timo Scheider 2008 und 2009 die Fahrer-Meisterschaft gewannen.

Flörsch startet beim ELMS-Finale für G-Drive

Die DTM bildet für Flörsch eine Option - der Langstreckensport eine weitere. Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, ist die Nachwuchspilotin nach dem Norisring-Finale weiter nach Estoril gereist. Auf der portugiesischen Rennstrecke testet Flörsch am Dienstag und Mittwoch dieser Woche für das international renommierte Team G-Drive einen LMP2-Boliden.

Die Testfahrten dienen der Nachwuchspilotin zur Vorbereitung auf das Saisonfinale der European Le Mans Series am 24. Oktober in Portimao. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com geht Flörsch zusammen mit dem früheren DTM-Piloten Ferdinand Habsburg aus Österreich sowie dem Briten Richard Bradley auf einem dritten von G-Drive eingesetzten Auto an den Start.

"Ich hatte gestern und heute zwei sehr erfolgreiche Testtage mit Algarve Racing/G-Drive", bestätigte Flörsch. "Wow, der LMP2 ist superschnell. Tolle Arbeit hier. On Top kann ich bekannt geben, dass ich zusammen mit Richard Bradley und Ferdinand von Habsburg das Finale der ELMS in Portimao fahren werde. Das sind starke Teamkollegen, die beide schon die 24h von Le Mans gewonnen haben. Schauen wir, was geht. Ich bin total happy!"

G-Drive gehört zu den Spitzen-Teams im Langstrecken-Sport, Foto: LAT Images
G-Drive gehört zu den Spitzen-Teams im Langstrecken-Sport, Foto: LAT Images

Flörsch: Endurance-Racing als attraktive Option

Mit diesen Prototypen startet Flörsch seit 2020 auch für das Richard Mille Racing Team, zunächst in der European Le Mans Series, seit diesem Jahr sogar in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Das Projekt mit dem von Signatech eingesetzten Fahrzeug, das sich Flörsch mit Tatiana Calderon und Beitske Visser teilt, war auf zwei Saisons angelegt. Mit dem Test und Renneinsatz für G-Drive will sich Flörsch Optionen für die optimistisch erscheinende Zukunft des Endurance-Racing schaffen.

Flörsch, die dieses Jahr zum zweiten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gegangen ist, greift beim WEC-Finale mit zwei Rennen in Bahrain am 30. Oktober und 06. November 2021 noch einmal mit ihren Teamkolleginnen für Richard Mille Racing ins Steuer, bevor die Saison endet.