Ferdinand Habsburg verunfallte Ende März bei WEC-Testfahrten im Alpine A424 im spanischen Aragon schwer. Der Österreicher erlitt bei dem Unfall zwei gebrochene Lendenwirbel. Jetzt ist klar, dass Habsburg das kommende Rennen der Langstrecken-WM in Imola aufgrund dieser Verletzungen verpassen wird. Das bestätigte Alpine am Montag in einer Presseaussendung.

Gleichzeitig gab die französische Sportwagenmarke auch bekannt, wer Habsburg bei dem 6-Stunden-Rennen auf dem Autodrom nahe Bologna am kommenden Wochenende ersetzen wird. Wenig überraschend übernimmt Jules Gounon anstelle des 26-Jährigen das Steuer. Der in Andorra lebende gebürtige Franzose ist offizieller Test- und Ersatzfahrer für Alpine in der WEC-Saison 2024.

Alpine-Testpilot übernimmt Cockpit von Ferdinand Habsburg

Der Mercedes-AMG-Werkspilot teilt sich das Cockpit in Imola mit seinen beiden Landsleuten Charles Milesi und Paul-Loup Chatin. Die Formation des zweiten Alpines mit Mick Schumacher, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere bleibt am kommenden Wochenende unverändert bestehen.

Alpines Endurance-Teamchef Philippe Sinault sagte zu dem Aus von Habsburg beim Imola-Debüt der Langstrecken-WM: "Wir werden an Ferdinand denken. Es ist ein harter Schlag, aber das gehört zum Leben einer Mannschaft, und dank moderner Kommunikationsmethoden ist alles dafür getan, dass er bei uns ist."

Habsburg verpasste aufgrund der Verletzung bereits den Saisonauftakt der ELMS 2024 in Barcelona. Bei dem 4-Stunden-Rennen von Barcelona wäre er in der LMP2-Klasse für das Schweizer Team Cool Racing an den Start gegangen. Für ihn nahm Paul-Loup Chatin am Steuer Platz, der gemeinsam mit den Stammfahrern Alex Garcia und Frederik Vesti das Rennen auf dem 12. Rang beendete.

Wie lange Habsburg noch ausfallen wird, ist nicht bekannt. Das nächste WEC-Rennen nach Imola geht am 11. Mai in Spa über die Bühne und ist so etwas wie die Generalprobe für die 24-Stunden von Le Mans, die etwa einen Monat später ausgetragen werden. Aus medizinischer Sicht wird für einen Lendenwirbel-Bruch eine Heilungsdauer von etwa sechs bis zwölf Wochen veranschlagt. Nervenverletzungen erlitt Habsburg bei seinem Test-Unfall keine.

Sinault gab sich überzeugt davon, dass Gounon im Renneinsatz schnell mit dem A424 zurechtkommen wird: "Er ist grundsätzlich bereit, muss aber noch viel lernen, auch wenn er angesichts seiner GT-Erfahrungen bereits bewiesen hat, dass er einige Aspekte beherrscht. Wir haben seine Vorbereitung bei den letzten Tests mit seinen sechs Teamkollegen und im Simulator verfeinert, um ihn auf alle unsere Prozesse vorzubereiten."

Jules Gounon: Wer ist der Habsburg-Ersatz?

Gounon bestritt in seiner Rennfahrer-Karriere überhaupt noch kein Langstrecken-Rennen in einem Prototypen. Er war in den vergangenen Jahren praktisch ausschließlich im GT3-Sport beheimatet. Seit 2021 bei Mercedes, zuvor bestritt er aber auch Rennen in den jeweiligen GT3-Autos von Audi, Acura, Ferrari und Bentley.

Der Einsatz von Gounon in Imola brachte auch Mercedes unter Zugzwang. Denn eigentlich war der dreifache Bathurst-Sieger am gleichen Wochenende für den Auftakt der GT World Challenge Asien mit Climax Racing in Sepang eingeplant. In der am Montag veröffentlichten Starterliste wurde er durch den estnischen Werksfahrer Ralf Aron ersetzt.