WEC - Imola-BoP: Ferrari und Toyota dürfen am meisten ausladen

Die WEC gastiert am kommenden Wochenende zum zweiten Rennen der Saison 2024 in Imola (19.-21. April). Auf dem italienischen Traditionskurs startet die Langstrecken-Weltmeisterschaft zum ersten Mal in ihrer jüngeren Geschichte. Das WEC-Komitee hat am vergangenen Freitag eine überarbeitete Balance of Performance für die beiden Klassen Hypercar und LMGT3 veröffentlicht.

Bei allen neun Hypercar-Marken mit Ausnahme des neuen Peugeot 9X8 kam es zu Leistungs-Steigerungen und gleichzeitigen Gewichts-Reduzierungen. Lokalmatador Ferrari und WEC-Weltmeister Toyota haben die größten Vorteile bei der neuen BoP erhalten, die die Verantwortlichen vor jedem einzelnen Rennwochenende überarbeiten können und die streckenspezifisch gestaltet sein soll.

Ferrari und Toyota dürfen am meisten ausladen

Auf dem für die LMH- und LMDh-Autos unbekannten Kurs dürfen die beiden Werks-Ferrari 499P sowie das gelbe Kundenauto von AF Corse jeweils 34 Kilogramm BoP-Gewicht ausladen. Damit bringen die italienischen Hypercars 1.041 Kilo auf die Waage. Die Toyota GR010 hybrid, die beim Saisonauftakt in Katar ordentlich strauchelten, erhalten eine Gewichts-Reduktion von 29 Kilogramm und damit 1.060 Kilo Mindestgewicht.

Ferrari darf sich ebenso über eine Erhöhung der maximalen Systemleistung in Höhe von 7 kW freuen, was rund 9 PS entspricht und zu 510 kW Antriebspower (693 PS) führt. Die Toyota liegen nach der Erhöhung um 6 kW bei nun 516 kW (701 PS). Bei beiden Herstellern wurde die maximale Stint-Energie zudem um 2 Mega-Joule erhöht. Die BoP-Macher verfolgen das Ziel, mittels eines geheimen Schlüssels sämtliche Hypercars in ein vergleichbares Performance-Fenster zu hieven.

WEC: Balance of Performance für Imola

Hersteller	Gewicht	Leistung	Allrad ab...	Stint-Energie	Zusatz-Boxenzeit
Toyota	1.060	516	190 km/h	916	0,2
Ferrari	1.041	520	190 km/h	904	0,2
Peugeot	1.061	510	190 km/h	906	0,2
Isotta Fraschini	1.058	520	190 km/h	920	0,2
Alpine	1.042	514	--	909	0,0
BMW	1.035	511	--	905	0,0
Cadillac	1.030	517	--	908	0,0
Lamborghini	1.034	516	--	908	0,0
Porsche	1.033	508	--	901	0,0

Porsche ebenfalls mit mehr Leistung und weniger Gewicht

Porsche, das in Katar einen überraschenden Dreifach-Sieg feierte und den ersten WEC-Triumph eines LMDh-Autos verbuchte, erhält ebenso mehr Performance für Imola. Das Mindestgewicht des Porsche 963 fällt um 15 Kilogramm auf 1.033 Kilo. Die Leistung des deutschen LMDh-Prototypen steigt gleichzeitig um 3 kW auf 508 kW (690 PS). Ähnliche Leistungsdaten weist BMW mit seinem BMW M Hybrid V8 auf: 1.035 Kilo (-25 kg) Mindestgewicht und 511 kW / 694 PS (+5 kW) Leistung.

Das leichteste Auto im WEC-Starterfeld ist der nach dem LMDh-Reglement gebaute Cadillac V-Series.R, der mit 1.030 Kilogramm (-2 kg) an der erlaubten Untergrenze liegt. Gleichzeitig steigt die Leistung des V8-Dampfhammers um 18 kW auf 517 kW (702 PS) an. Der Unterschied zum schwersten Auto im Feld - dem neuen Peugeot mit seinen 1.061 kg - beträgt 31 Kilo.

Neuer Peugeot gibt WEC-Renndebüt in Imola

Der Peugeot 9X8 2024 wurde vor seinem Renndebüt in Imola konservativ eingestuft: Das inzwischen mit einem Heckflügel ausgestattete LMH-Hypercar wiegt 31 Kilogramm mehr als sein Vorgänger in Katar und hat 10 kW weniger Leistung (510 statt 520 kW). Zudem wurde die Mindestgeschwindigkeit zum Zünden des Allradantriebes von 150 auf 190 km/h erhöht, nachdem der Peugeot nun auch die standardmäßige 29/34-Räderkombination fährt.

Alpine, das sich beim WEC-Auftakt als stärkster Neueinsteiger mit seinen beiden A424 (1.042 kg bei 514 kW Leistung) entpuppte und auf Anhieb punktete, kann 28 Kilogramm ausladen und erhält 4 kW Leistung obendrauf. Der neue Lamborghini SC63 (1.034 kg bei 516 kW Leistung) erhielt zwar nur eine Gewichts-Reduzierung von 7 Kilogramm, dafür aber 14 kW zusätzliche Power. Das LMH-Hypercar von Isotta Fraschini verfügt über die höchste Leistung (520 kW), zählt mit 1.058 Kilo aber auch zu den schwersten Vertretern.