Joan Mir war einer der großen Verlierer des Jahres 2023. Der Mallorquiner wechselte nach dem Suzuki-Aus an die Seite von Marc Marquez in das Werksteam von Repsol Honda, fand sich dort allerdings nicht zurecht. Die RC213V vermittelte Mir kein Gefühl für das Vorderrad, die Folge waren Stürze, Verletzungen und eine desaströse 22. Platzierung in der Fahrerwertung. Nun schöpft der MotoGP-Weltmeister von 2020 neue Hoffnung. 2024 will er das Ruder herumreißen und seiner Karriere eine neue Richtung verleihen.

Ein erster Schritt in diese Richtung gelang Mir und seiner Honda-Mannschaft bereits in Sepang bei den offiziellen Testfahrten der MotoGP vergangene Woche. Der 26-Jährige beendete den Dreitages-Test auf dem zehnten Rang und fuhr auf seiner schnellsten Runde dabei mehr als eine Sekunde schneller als im Oktober 2023 beim Malaysia-GP der Königsklasse. Mir äußerte sich im Anschluss der Testfahrten positiv über sein neues Arbeitsgerät. "Wir sind nicht weit entfernt von den schnellen Rundenzeiten", gab der ehemalige MotoGP-Weltmeister an.

Mir: Das wichtigste Jahr meiner Karriere

Beim Honda-Lanch am Dienstag gab Mir nun seine Ziele und Erwartungen für die bevorstehende MotoGP-Saison preis. Diese wird nicht nur seine zweite mit dem MotoGP-Riesen Honda sein, sondern auch seine insgesamt sechste in der Königsklasse. Highlight seit dem MotoGP-Aufstieg im Jahre 2019 ist ohne Zweifel der Gewinn der Weltmeisterschaft mit Suzuki 2020. Anschließend folgte allerdings der Fall in das MotoGP-Mittelfeld mit dem Tiefpunkt 2023, als Mir den Großteil der Saison am Ende des Feldes erlebte.

Eine zweite Katastrophensaison kann sich Mir nicht leisten. Der Spanier steht aktuell, wie 18 weitere der 22 der MotoGP-Piloten, noch ohne festes Engagement über die Saison 2024 hinaus da. Für die Saison 2025 wird ein großer Domino-Effekt auf dem Transfermarkt erwartet. Die erste Hälfte der MotoGP-Saison ist daher standesgemäß entscheidend über den Verlauf der Vertragsverhandlungen. "Es ist ein sehr wichtiges Jahr für mich, das ist wahr", ist sich Mir bewusst. "Es ist wahrscheinlich die wichtigste Saison meiner Karriere. Wir müssen das ganze Jahr fokussiert bleiben. Jetzt will ich einfach meine Arbeit machen und mein Bestes geben. Ich denke, da sitzen Honda und ich im selben Boot."

Mir: Honda hat komplett neues Motorrad gebaut

Nachdem Superstar Marc Marquez das Honda-Team nach der Saison 2023 verlassen hat und die Japaner anschließend Luca Marini als Nachfolger verpflichteten, ändert sich für Mir übrigens nicht nur der Teamkollege: Fortan wird sich die Mechaniker-Mannschaft rundum Crewchief Santi Hernandez um die Belange Mirs kümmern. Hernandez hatte zuvor mehr als zehn Jahre an der Seite von Marc Marquez gearbeitet und so gemeinsam mit ihm zahlreiche Titel für Honda eingefahren. Die ersten Testfahrten in Valencia und Sepang ließen Mir positiv auf die bevorstehende Arbeit mit Hernandez blicken.

"Ich habe ein sehr gutes Gefühl mit dem Team", lächelte Mir. "Wir haben in Sepang eine Menge Zeit zusammen verbracht. Wir haben dieselbe Art zu arbeiten, alles passt sehr gut zusammen." Generell zeigte sich Mir mit den neuesten Entwicklungen an und um das MotoGP-Motorrad seines Arbeitsgebers sehr zufrieden. "Ich bin wirklich optimistisch. Honda arbeitet hart, sie haben in wenigen Monaten ein komplett neues Bike erschaffen. Es gibt so viele Änderungen und Verbesserungen. Ich hoffe, dass wir in Katar den nächsten Schritt machen können", blickte Mir bereits auf den bevorstehenden finalen Wintertest am 19. und 20. Februar auf dem Lusail International Circuit. "Ich bin aufgeregt, weil wir die Rennen endlich wieder genießen können."