Sein Sturz im MotoGP-Sprint von Katar hat für Miguel Oliveira schwerwiegende Konsequenzen. Bereits am Samstagabend kommunizierte das RNF Racing Team einen Bruch des rechten Schulterblattes beim 28-jährigen Portugiesen, welcher wenig später via Instagram sein vorzeitiges Ende des Katar Grand Prix bestätigte. Die beim Aufprall auf dem Asphalt zugezogene Verletzung lässt einen Start am Sonntag nicht zu, beim Warm Up fehlte er bereits.

Doch damit nicht genug: Oliveira wird auch beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia kommende Woche (24. - 26. November) und zwei Tage später am abschließenden Valencia-Test (28. November) nicht teilnehmen können. Das MotoGP-Jahr 2023 ist für den RNF-Piloten aufgrund seiner Schulterfraktur schon Mitte November beendet, er fehlt beim Saisonabschluss und der Generalprobe für 2024.

Miguel Oliveira verletzte sich bei einem Sturz im Sprint, Foto: LAT Images
Miguel Oliveira verletzte sich bei einem Sturz im Sprint, Foto: LAT Images

"Wir wissen noch nicht genau, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Wenn ich zuhause bin, werden wir uns das genauer ansehen. Dann erst weiß ich, welches Reha-Programm vor mir liegt", beschrieb Oliveira am Sonntagnachmittag in einer gesonderten Medienrunde, bevor er die Heimreise nach Portugal antritt. Auch wenn die finalen Untersuchungen also noch ausstehen, kommt der 28-jährige zumindest um eine Operation wohl herum. Das war gleichzeitig aber auch die einzige positive Nachricht, die Oliveira geben konnte. "Es sieht leider so aus, als würden wir das letzte Rennen und den Test verpassen. Das war es dann. Das waren meine letzten Runden, bevor diese fantastische Saison für mich zu Ende geht", sagte er ironisch.

MotoGP-Saison 2023: Seuchenjahr für Miguel Oliveira

Tatsächlich war die MotoGP-Saison 2023 für Oliveira eher ein Seuchenjahr. Im ersten Saisondrittel hatte er sich bereits zwei schwerwiegendere Verletzungen zugezogen und die Rennwochenenden in Argentinien und Frankreich verpasst. In den vergangenen Monaten kamen dann viele Defekte und Ausfälle hinzu. "Es war elendig, wir haben nur acht Rennen beendet. Das ist natürich nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es kam so ziemlich alles zusammen: Wir hatten Pech, Kollisionen mit anderen Fahrern und technische Probleme mit dem Bike", weiß auch der RNF-Pilot, der aber gestärkt aus dem Jahr 2023 herausgehen will: "Ich konnte als Person in dieser Saison viel lernen und habe alles überlebt. Hoffentlich wird die nächste Saison besser."

Miguel Oliveira hatte 2023 viel Pech, Foto: Tobias Linke
Miguel Oliveira hatte 2023 viel Pech, Foto: Tobias Linke

Wann die Vorbereitungen für 2024 beginnen können, steht aktuell noch in den Sternen. "Ich muss erstmal gesund werden", stellt Oliveira klar. Vom bitterne Ende des MotoGP-Jahres 2023 lässte er sich allerdings nicht aus der Bahn: "Ich hätte den Valencia-GP natürlich gerne in bestmöglicher Art und Weise beendet und mir im Test ein gutes Gefühl für den Winter verschafft, aber ich bin jetzt durch diese Verletzung nicht entmutigt. Ich kam auch schon mit Siegen oder guten Ergebnissen im Test in den Winter. Diese Gefühle verschwinden sowieso, sobald du neustartest und dir neue Ziele setzt. Ich will jetzt einfach bei 100 Prozent im Sepang-Test sein und dort neubeginnen."

22 Stunden nach Kollision: Oliveira nachträglich noch bestraft

Unter besonders guten Vorzeichen steht die MotoGP-Saison 2024 aber schon jetzt nicht für Oliveira, denn er muss beim Saisonauftakt in Katar gleichmal eine Longlap-Penalty absolvieren. Diese Strafe bekam der Portugiese am Sonntag knapp 22 Stunden nach dem Unfall im Sprint, der er ausgelöst hatte, von den Stewards noch aufgebrummt. Sie erkannten ein "unverantwortliches" Manöver Oliveiras und damit auch einen Verstoß gegen Artikel 1.21.2 des MotoGP-Reglements. Die entsprechende Strafe ist eine Durchfahrt der bereits angesprochenen Longlap beim nächsten GP, an dem der RNF-Pilot teilnimmt.