Der MotoGP-Sprint von Katar endete für Miguel Oliveira und Aleix Espargaro schon nach fünf Kurven und auf die schlechtmöglichste Art und Weise: Beide Piloten kamen zu Sturz, nachdem der RNF-Pilot das Hinterrad seines Vordermanns touchiert hatte und verletzten sich dabei. Während Aleix Espargaro mit einer kleine Fraktur des Wadenbeinkopfes am linken Bein davonkam und sich am Sonntag vor dem Warm Up einem weiteren 'Medical Check' unterziehen darf, ist das Katar-Wochenende für Oliveira bereits beendet.

Knapp anderthalb Stunden nach der Kollision verkündete sein RNF-Team nämlich die Hiobsbotschaft: Oliveira verletzte sich beim Aufprall schwerer und zog sich einen Bruch des rechten Schulterblattes zu. Er befindet sich derzeit auf dem Weg ins das nächstgelegene Krankenhaus in Losail, um dort weitere Untersuchungen durchzuführen. Eine Resthoffnung, wie Espargaro noch am Katar Grand Prix teilnehmen zu können, besteht nicht.

Miguel Oliveira verletzte sich 2023 schon zum dritten mal schwer, Foto: Tobias Linke
Miguel Oliveira verletzte sich 2023 schon zum dritten mal schwer, Foto: Tobias Linke

Ebenfalls in den Unfall verwickelt war Enea Bastianini: Der Malaysia-Sieger fuhr direkt hinter dem Crash-Duo und konnte dem Motorrad von Espargaro nicht mehr ausweichen, dadurch kam er ebenfalls zu Sturz. Er hatte die Situation wie folgt wahrgenommen: "Miguel hat sehr hart gebremst, aber die Fahrer vor uns nicht. Er kam von außen, konnte aber nicht mehr ausweichen und hat Aleix zu Fall gebracht. Für mich war es dann unmöglich, Aleix auszuweichen." Die Stewards sahen einen Rennunfall, sie leiteten keine Untersuchung der Szene ein.

Aleix Espargaro meldete sich wenig später in einer Videobotschaft zu Wort, nachdem er seine Medientermine wegen der Verletzung nicht hatte wahrnehmen können. "So eine Kollision kann passieren. Miguel hat es in solchen Situationen schon oft getroffen, heute hat es auch mich erwischt", erklärte er dort. Am Sonntag erwartet ihn ein schweres Rennen, welches er ohnehin nur vom 16. Startplatz in Angriff nehmen kann. Ein Rückzug ist also nicht ausgeschlossen: "Das Rennen wird wirklich schwierig, denn ich habe eine Fraktur im Wadenbeinkopf und große Schmerzen. Wir werden sehen, wie es sich am Sonntag anfühlt."

Für Oliveira ist es bereits die dritte schwerwiegende Verletzung in diesem Jahr. Gleich beim Saisonauftakt in Portimao hatte er sich Bänderverletzungen im rechten Bein zugezogen, nachdem er von Marc Marquez torpediert worden war. In Folge dessen musste er anschließend das Argentinien-Wochenende auslassen. In Jerez wurde Oliveira erneut Opfer einer Kollision, die diesmal Fabio Quartararo ausgelöst hatte. Dabei erlitt er einen kleinen Bruch im linken Oberarmknochen und musste folglich in Frankreich zusehen.

Nun droht Oliveira auch das Saisonfinale in Valencia zu verpassen, welches bereits kommende Woche (24. bis 26. November) stattfindet. Eine Teilnahme am Valencia-Test zwei Tage später, die Generalprobe für die Saison 2024, scheint ebenfalls höchst unwahrscheinlich. Auf Instagram äußerte er sich am späten Samstagabend wie folgt: "Zuallererst möchte ich mich bei Aleix dafür entschuldigen, dass ich sein Rennen beendet habe. Zweitens möchte ich sagen, dass dies das Ende meines Wochenendes mit einem gebrochenen rechten Schulterblatt ist. Drittens möchte ich mich bei allen bedanken, die mir in dieser Zeit beigestanden haben. Ich fühle mich ermutigt und möchte meinen Traum hier mit meinem ganzen Team weiter aufbauen. Ich danke euch, bis bald!"