Zwei Tage sind vergangen, seit Yamaha am Donnerstag um 12 Uhr die Suspendierung von Maverick Vinales für das zweite MotoGP-Wochenende in Spielberg bekanntgegeben hat. Er soll ja im Steiermark-GP versucht haben, in den letzten Runden bewusst einen Motorschaden herbeizuführen. Vom japanischen Hersteller gab es seit der damaligen Presseaussendung kein Statement mehr zur Causa Vinales.

Am Samstag meldete sich nun erstmals Vinales selbst zu Wort. Er gab um 13:15 Uhr ein exklusives Interview beim italienischen TV-Sender 'Sky Sport'. In diesem zeigte sich Vinales einsichtig. "Es war ein Akt der Frustration", gestand er sein Fehlverhalten. "Das erste Rennen (der Steiermark-GP wurde nach einem Unfall unterbrochen und neu gestartet, Anm.) war perfekt, aber dann ist alles schiefgelaufen. Ich entschuldige mich bei Yamaha. Ich habe einen Fehler gemacht. Es war nie meine Absicht, andere Fahrer zu gefährden."

Wie konnte sich Vinales zu diesem Aussetzer hinreißen lassen? "Ich war extrem frustriert, weil so viele Rennen nicht so gelaufen sind, wie ich gehofft hatte", verrät Vinales. Am Sachsenring wurde der Spanier ja Letzter, im Steiermark-GP streikte beim Restart die Kupplung an seiner Yamaha M1.

Yamaha lässt Maverick Vinales nicht starten: Die Hintergründe (11:09 Min.)

Eine Ausrede solle das aber nicht sein, stellte Vinales klar: "Ich respektiere die Suspendierung vollkommen. Ich bin immer noch Yamaha-Fahrer, also muss ich das auch akzeptieren." Ob es eine Chance auf eine Versöhnung zwischen ihm und seinem Arbeitgeber gibt? "Ich weiß es nicht. Jetzt möchte ich zur Ruhe kommen, über alles nachdenken und dann noch stärker zurückkommen", so Vinales.

Hinter ihm liegen nun einige schwierige Tage, wie er im Interview erklärte: "Es ist eine eigenartige Situation, die mich wirklich traurig macht. Für mich ist das eine sehr schwierige Zeit. Glücklicherweise habe ich mein engstes Umfeld bei mir. Ich habe auch schöne Nachrichten erhalten. Auch viele Fahrer, mit denen ich teilweise kein besonderes Verhältnis habe, waren wirklich toll."

Yamaha-Spitze: Entschuldigung ändert nichts

Kurz nach Vinales' Interview meldete sich dann auch erstmals die Yamaha-Führungsebene zur Wort. Team-Manager Massimo Meregalli sprach mit MotoGP-Pitlane-Reporter Simon Crafar. "Wir können nach wie vor nicht mehr sagen als das, was wir am Donnerstag in der Presseaussendung veröffentlich haben", gab sich Meregalli aber weiterhin zugeknöpft. "Wenn es weitere Infos gibt, werden wir diese natürlich publizieren."

Meregalli reagierte zumindest auf die Entschuldigung von Vinales: "Ich habe das auch gerade erst erfahren. Die Entschuldigung ist natürlich willkommen. An der Situation ändert sich vorerst aber nichts." Yamaha will in den nächsten Tagen entscheiden, ob Vinales noch einmal eine Chance auf der M1 bekommt.