Maverick Vinales befindet sich im zweiten Frühling seiner MotoGP-Karriere. Mit bockstarken Leistungen macht der Aprilia-Pilot im Saisonstart 2024 auf sich aufmerksam: Zwei der drei Sprintrennen der aktuellen Saison konnte 'Top Gun' gewinnen. Ohne den Technikausfall in Portimao stünde er auf Rang zwei der Fahrermeisterschaft. Für ihn selbst ist das kein Zufall: Seine körperliche und mentale Verfassung bringen ihn zu MotoGP-Höchstleistungen. Dazu kann er die RS-GP endlich so fahren, wie er es möchte.

Maverick Vinales: Kann einfach Fahren ohne Nachzudenken

Am Samstag zeigte Vinales eine Galavorstellung: Im Qualifying pulverisierte der 25-fache Grand-Prix-Sieger den Rundenrekord auf dem Circuit of the Americas und legte als einziger Pilot eine Zeit unter der Marke von 2:01 Minuten auf den Asphalt. Im Sprint untermauerte er seinen Favoritenstatus und fuhr einen dominanten Start-Ziel-Sieg nach Hause. "Noch mehr als den Sprint habe ich das Qualifying genossen", erklärte der überglückliche Vinales am Samstagnachmittag. "Da habe ich wirklich etwas Magisches gemacht mit dem Motorrad, ich weiß nicht, wie mir das gelungen ist."

Von der ersten bis zur letzten Kurve führte er das MotoGP-Feld im Austin-Sprint an, Foto: LAT Images
Von der ersten bis zur letzten Kurve führte er das MotoGP-Feld im Austin-Sprint an, Foto: LAT Images

Dass Vinales zu Saisonbeginn so stark sein würde, hatte er wohl selbst nicht erwartet. Nach den Wintertestfahrten und dem Saisonauftakt in Katar klang er alles andere als begeistert von seinem neuen Arbeitsgerät. Immer wieder beklagte er eine nicht optimal abgestimmte Balance des Motorrads. "Ja, wir haben die Balance stark verbessert. Ich fahre das Motorrad total natürlich, ich muss gar nicht darüber nachdenken und bin total im Flow. Ich weiß jetzt, wie stark ich pushen kann und was ich dem Bike abverlangen kann", so der Back-to-back Sprintsieger.

Fakt ist, dass Vinales sich in der stärksten Form seiner Aprilia-Zeit befindet. In den letzten drei Rennen, also dem Sprint und Grand Prix in Portimao und dem Sprint in Austin hat er immer um den Sieg gekämpft und diesen zweimal errungen. Die starke Verfassung des 29-Jährigen erinnert an seine ersten Yamaha-Rennen 2017, als er drei der ersten fünf Rennen gewann und sich so zum Titelkandidaten entwickelte.

Auch Austin-König Marc Marquez konnte Vinales nichts entgegensetzen., Foto: LAT Images
Auch Austin-König Marc Marquez konnte Vinales nichts entgegensetzen., Foto: LAT Images

Plötzlich WM-Kandidat? Vinales sicher: Sind überall schnell!

Vinales selbst erkennt allerdings entscheidende Unterschiede. "Ich bin heutzutage auf einem ganz anderen Level", stellte er klar. "Ich wünschte, ich hätte mich damals so gefühlt wie heute. Ich habe viel mehr Erfahrung und bin körperlich viel besser aufgelegt. Diese Ergebnisse sind nur möglich, weil meine Erfahrung, die Fitness und meine Art das Motorrad zu fahren, perfekt matchen."

Dabei hält sich der ehemalige Moto3-Weltmeister nun stark genug aufgestellt, um endlich konstante Spitzenleistungen abzurufen. "Ich bin wirklich glücklich und überzeugt davon, dass wir in diesem Jahr einen großartigen Job machen können. Nicht nur hier, sondern auf allen Strecken. Ich fühle mich stärker als je zuvor. Dieses Gefühl müssen wir jetzt beibehalten und es genießen. Das hier ist schließlich eine meiner besten Strecken. Da sind aber noch andere Fahrer, die auch wirklich stark unterwegs sind. Im Hauptrennen wird es ein großer Kampf werden."