Die MotoGP-Saison 2018 ist zu Ende und die Offiziellen arbeiten nun die vergangenen 19 Rennwochenenden für die Statistik auf. Ein Highlight dabei ist der alljährliche "Falls Report", der am Freitag in die Motorrad-Redaktion von Motorsport-Magazin.com flatterte. Wir haben die interessantesten Zahlen aus dieser 115-seitigen Sturz-Statistik für euch zusammengefasst:

Marc Marquez ist Crash-King der MotoGP

In der MotoGP-Klasse führte Marc Marquez 2018 beinahe jede statistische Wertung an. Auch bei den Crashes liegt der Weltmeister unangefochten an der Spitze. An den 19 Rennwochenenden der Saison ging er ganze 23 Mal zu Boden. Das macht zwei Stürze mehr als Alvaro Bautista (21) und fünf mehr als Xavier Simeon (18), die in der Statistik auf den Plätzen zwei und drei folgen.

Die zuverlässigsten Stammfahrer waren Maverick Vinales und Danilo Petrucci, die in der abgelaufenen Saison nur jeweils viermal stürzten sowie Andrea Dovizioso, der fünf Crashes verzeichnete. Einen klaren Anstieg gab es hingegen bei Valentino Rossi, der 2016 und 2017 nur jeweils viermal stürzte, 2018 aber acht Crashes verbuchen musste. Das ist der höchste Wert, seit er von Ducati zurück auf Yamaha wechselte.

Niemand stürzte öfter als Manzi

Zieht man alle Klassen der Motorrad-WM heran, so kommt MotoGP-Crashking Marquez nur auf den fünften Rang. Denn vier Fahrer aus den kleinen Kategorien gingen noch häufiger zu Boden. In der Moto3 führte der WM-Dritte Marco Bezzecchi mit 24 Stürzen die Statistik an. In der Moto2 kamen gleich drei Fahrer auf einen höheren Wert als Marquez: Jorge Navarro (24), Sam Lowes (27) und Stefano Manzi (31).

Manzi ist somit der am häufigsten gestürzte Pilot der WM. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Italiener nach einer Handgelenksverletzung den Rennsonntag auf Phillip Island verpasste und bei den letzten beiden Rennen in Sepang und Valencia überhaupt nicht mehr an den Start ging. Seinen Job bei Forward Racing darf er nach aktuellem Stand dennoch behalten.

Moto2 mit den meisten Stürzen

Die Moto2 war die Klasse mit den meisten Crashes in der abgelaufenen Saison. Insgesamt 418 Stürze (im Schnitt exakt 22,0 pro Wochenende) gab es in der zweithöchsten Kategorie. Damit liegt die Moto2 deutlich vor der Moto3 (356 Crashes) und der MotoGP (303). Setzt man die Stürze allerdings in Relation zum Starterfeld, relativieren sich die Zahlen. Denn mit 32 Stammpiloten hatte die Moto2 deutlich mehr Fahrer am Start als Moto3 (28) und MotoGP (24). Dennoch liegt die Moto2 knapp voran und kommt auf einen Schnitt von 13,06 Stürzen pro Stammfahrer, während Moto3 (12,71) und MotoGP (12,62) dahinter folgen.

Valencia sorgt für Crash-Fest

Regen über der spanischen Metropole Valencia machte nicht nur die Rennen am Sonntag zum Sturz-Festival, sondern sorgte auch bereits am Freitag und Samstag für viele Abflüge trotz geringen Betriebs auf der Strecke. Mit 155 Crashes in allen Sessions aller drei Klassen war das Finale das mit Abstand sturzreichste Rennwochenende des Jahres. Auf den weiteren Plätzen folgten Le Mans (109) und Barcelona (100). Die wenigsten Crashes gab es in Austin, Silverstone (je 30) und Termas de Rio Hondo (20).

Langjährige Entwicklung

Seit 2006 führt die MotoGP ihren "Falls Report" und im Vorjahr gab es mit 1.126 Stürzen in allen drei Klassen einen Allzeitrekord. 2018 war mit 1.077 Crashes das "zweitbeste" Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Marke von tausend Stürzen wurde nur in den vergangenen drei Saisons übertroffen.