Die MotoGP-Saison ist vorbei - und damit hat Rechteinhaber Dorna auch die Sturz-Statistik 2020 veröffentlicht. Im Vergleich zu den Vorjahren sind in dieser Saison durch den verkürzten Kalender deutlich weniger Crashs zu verzeichnen gewesen. Während 2019 noch 971 Stürze gezählt wurden, waren es in diesem Jahr nur 722.

Johann Zarco ist auch 2020 Crash-König in der MotoGP

Bereits im Vorjahr führte Johann Zarco die Crash-Wertung in der MotoGP zum Jahresende an. Daran hat sich in dieser Saison nichts geändert, auch 2020 lag der Avintia-Pilot am häufigsten auf der Nase. Insgesamt 15 Stürze passierten Zarco in den 14 WM-Läufen des Jahres. Das sind nur zwei weniger als im vergangenen Jahr, obwohl diese Saison 19 Wochenenden umfasste. Ihm dicht auf den Fersen, was die Crash-Statistik angeht, ist Rookie Alex Marquez, dem in seinem ersten Jahr als MotoGP-Pilot 14 Stürze unterliefen. Aleix Espargaro landete zwölf Mal im Kies, Marquez' Rookie-Kollege Iker Lecuona elf Mal. Brad Binder, Pol Espargaro und Bradley Smith kommen auf zehn Stürze, alle anderen Fahrer erreichten die zweistelligen Zahlen nicht.

Am besten hielten sich im Vergleich zu Zarco und Co. die beiden Ersatzfahrer Michele Pirro und Mika Kallio, die bei ihren Einsätzen kein einziges Mal stürzten. Ebenfalls ganz unten auf der Crash-Liste stehen Lorenzo Savadori, Danilo Petrucci und der früh ausgeschiedene Marc Marquez mit jeweils zwei Stürzen. Maverick Vinales und Andrea Dovizioso kamen jeweils nur auf vier Crashs, Franco Morbidelli, Cal Crutchlow und Weltmeister Joan Mir stürzten jeweils fünf Mal.

Malaysier stürzt am häufigsten

Die allgemeine Sturz-Statistik führt jedoch nicht Zarco, sondern ein Pilot aus der Moto2 an. Kasma Daniel Kasmayudin kommt auf ganze 20 Stürze in der Saison 2020. Damit hat er in dieser Wertung seinen Konkurrenten Jorge Navarro knapp geschlagen. Der Spanier hat 19 Crashs auf seinem Sturz-Konto und liegt damit auf P2. Mit Gabriel Rodrigo folgt der erste Moto3-Pilot mit insgesamt 18 Stürzen, vor Andi Farid Izdihar (16), Alonso Lopez, Somkiat Chantra und Zarco (jeweils 15).

Moto2-Piloten sind Crash-Spitzenreiter

Passend zum größten Crash-Piloten der Saison ist es auch die Moto2, die allgemein gesehen die meisten Stürzte verzeichnet hat. Insgesamt 292 Crashs hat die mittlere WM-Klasse in dieser Saison gesehen, damit deutlich mehr als in der MotoGP (180) und Moto3 (250). Insgesamt kommen alle drei Klassen auf 722 Stürze im Jahr 2020. Im Schnitt hat die Moto2 es damit auf 19.4 Stürze pro Rennwochenende gebracht, die beiden anderen WM-Klassen auf 12.8 und 16.6.

Der traurige Spitzenwert aus dem Jahr 2017 mit insgesamt 1126 Stürzen wurde, auch aufgrund der verkürzten Saison, nicht erreicht. Die Königsklasse vermeldete in dem Rekordjahr damals 313 Crashs in 18 Rennen, in der Moto2 waren es 434. Die Moto3 erreichte eine Saison zuvor mit 410 Stürzen in 18 Events den Höchstwert der letzten Dekade.

Le Mans erneut Sturz-Hotspot

Bereits in der Saison 2019 hielt Le Mans die fragwürdige Krone des Crash-Hotspots. Zu insgesamt 90 Stürzen über alle drei Klassen verteilt kam es beim Frankreich-GP auf dem Bugatti Circuit im vergangenen Jahr. Diesen Wert konnte das kühle, teilweise nasse Wochenende 2020 sogar noch toppen - und das um gleich zehn Abflüge. Genau 100 Mal sind die Piloten an diesem Rennwochenende abgeflogen, im Jahr 2018 waren es sogar 109.

Danach folgt in der Sturz-Statistik eine recht große Lücke, auf P2 rangiert der Circuit de Barcelona-Catalunya mit nur 64 Stürzen, ganze 36 Abflüge weniger. Es folgen das erste Valencia-Wochenende auf dem Ricardo Tormo Circuit und das zweite Misano-Event mit jeweils 61 Stürzen. Das erste Rennen auf dem World Circuit Marco Simoncelli kommt auf 55 Zwischenfälle, alle anderen Events sahen weniger als 50 Abflüge. Am wenigsten los war in Katar, dort kam es nur zu 27 Abflügen - allerdings waren dort auch nur die beiden kleinsten WM-Klassen unterwegs. Beim Saisonfinale in Portimao (32), in Spielberg (35 und 36) sowie beim zweiten Aragon-Rennen (36) blieb es vergleichsweise ruhig.