Valentino Rossi qualifizierte sich am Samstag in Aragon als 18. für das MotoGP-Rennen am Sonntag. So schlecht war er zuletzt 2006 in Assen, damals hatte er sich zuvor bei einem heftigen Sturz aber verletzt. Durch die Strafversetzung seines Schützlings Franco Morbidelli wegen Bummelns im Qualifying wird Rossi am Sonntag von Platz 17 starten. Mit Ausnahme von Valencia 2015, wo er nach dem Sepang-Clash mit Marc Marquez ans Ende des Feldes versetzt wurde, stand Rossi zuletzt 2011, ebenfalls in Aragon, so weit hinten.

Es ist offensichtlich, dass Yamaha, anstatt einen Ausweg aus der Krise zu finden, im Vergleich zur Konkurrenz eher noch mehr abrutscht. Die Strecke in Aragon, die weder Rossis Fahrtstil noch der Charakteristik der M1 entgegen kommt, verschärft die Situation.

Rossi ohne Gefühl für Yamaha in Aragon

"Es war ein wirklich schwieriger Tag für uns", musste Rossi am Samstagabend gestehen. "Gestern habe ich es zwar in die Top-Ten geschafft, mein Gefühl auf dem Motorrad war da aber schon ziemlich schlecht. Wir haben das Bike daraufhin stark verändert, aber im dritten Training heute war ich wieder sehr langsam. Für den Nachmittag haben wir dann weitere massive Veränderungen vorgenommen, aber egal was wir am Setup anpassen, unsere Probleme bleiben bestehen. Mein Gefühl ändert sich nicht und wir werden auch nicht schneller."

Bei Yamaha herrscht also aktuell Ratlosigkeit, selbst Rossi und sein routiniertes Team, das im Laufe des Wochenendes oft wundersame Verbesserungen erzielen konnte, tappt im Dunkeln. Da stößt auch der stets optimistische Rossi an seine mentalen Grenzen. "Es ist für uns alle schwer, so zu arbeiten", erklärt er. "Für den Fahrer natürlich, denn man muss begeistert sein, um auf dem Motorrad das Maximum geben zu können. Aber genauso für den Rest des Teams. Die Jungs in der Box arbeiten extrem hart, bauen das Motorrad ständig um und haben heute ein Bike nach dem Crash in FP3 völlig repariert. Wir arbeiten so viel, sehen aber kaum Ergebnisse. Da ist es schwer, motiviert zu bleiben."

Auf verlorenem Posten: Valentino Rossi, Foto: Movistar Yamaha
Auf verlorenem Posten: Valentino Rossi, Foto: Movistar Yamaha

Aufgeben wollen Rossi und seine Crew dennoch nicht. "Wir müssen für den Sonntag wieder etwas Anderes probieren und das Motorrad noch einmal in eine andere Richtung verändern", gibt der Yamaha-Superstar den Schlachtplan für den Renntag aus. "Dann werde ich versuchen, zumindest ein paar Punkte zu holen. Das ist das Ziel." Eine bescheidene Zielsetzung, für einen neunfachen Weltmeister.