Maverick Vinales und Franco Morbidelli bekommen Grid-Strafen für Vergehen beim MotoGP-Qualifying in Aragon. Vinales muss vom 11. Startplatz zurück auf den 14., Morbidelli wird von P13 um sechs Plätze auf P19 zurückgereiht.

Beide Fahrer waren im ersten Qualifying-Segment zu Beginn ihres zweiten Stints auf der Gegengeraden langsam auf der Ideallinie unterwegs und hatten dadurch unter anderem Bradley Smith auf dessen schnellster Runde behindert.

Das unterschiedliche Strafmaß für das gleiche Vergehen ergibt sich aus dem Reglement: Morbidelli wurde bereits in Österreich mit einer Grid-Strafe von drei Plätzen belegt, weshalb die Folgestrafe eine Rückversetzung von sechs Positionen sein muss. Für Vinales hingegen ist es das erste Vergehen dieser Saison.

Smith: Gefährliche Situation

Smith hatte unmittelbar nach dem MotoGP-Qualifying eine Strafe gefordert: "Es wäre lächerlich, wenn es hier keine Strafen geben sollte. Diese Situation war gefährlich, denn ich bin mit ca. 330 km/h angekommen und sie sind nur ca. 150 km/h gefahren."

"Im Fernsehen hat das vielleicht gar nicht so gefährlich ausgesehen, aber ich musste Morbidelli auf den Kerb ausweichen und dann auch noch an Maverick innen vorbeitauchen", führte Smith seine Sicht der Dinge aus. Durch die Strafen rückt er nun einen Platz auf und geht am Sonntag von Startplatz 15 in den Grand Prix von Aragon.

Bummelzug in Q2

Im Q2 kam es in den Schlussminuten zu ähnlichen Szenen, als beinahe alle Fahrer auf Windschatten-Positionen durch Vorderleute warteten. Da es dort allerdings zu keinen gefährlichen Zwischenfällen kam, wurden keine weiteren Strafen ausgesprochen. "So etwas sehen wir in der MotoGP nicht oft, aber hier in Aragon könnte es dir wohl Vorteile bringen", erklärte Smith.

Auch die Fahrer der ersten Startreihe wurden in der Pressekonferenz zu dem Vorfall befragt, waren sich allerdings einig, dass es zu keinen gefährlichen Situationen gekommen war. "Was heute passiert ist, war zwar nicht schön, aber zu bestrafen war hier nichts", sagte Andrea Dovizioso.

Marc Marquez pflichtete ihm bei: "Jeder will eine schnelle Rundenzeit fahren, aber im Verkehr wird es immer so sein, dass langsamere Fahrer sich an schnellere Fahrer anhängen werden. Wenn man das nicht will, muss man den Qualifying-Modus verändern. Für mich war die Aktion normales Racing."

Crutchlow zeigt Verständnis

Ein Opfer forderte der Fahrer-Auflauf in Q2 doch - zumindest indirekt, denn Cal Crutchlow gab der Aktion eine Teilschuld an seinem Crash: "Ich bin über die Kuppe gekommen und Vinales war plötzlich ziemlich langsam. Dani hat dann eine schnelle Bewegung gemacht und ich bin früh in die Kurve gegangen. Bei so hohem Tempo ist es nicht einfach, das Motorrad umzulegen."

Allerdings schränkte Crutchlow im nächsten Atemzug ein: "Ich denke nicht, dass irgendwas davon gefährlich war. Niemand war irgendjemand anderem im Weg, keiner hat etwas Dummes gemacht."

Für den Bummelzug zeigte er sogar Verständnis: "Dovi will verhindern, dass Marc ihm folgt. Iannone will sich immer an Dovi oder Marc hängen. Und die anderen Jungs wie Rins oder Petrucci können ihre Rundenzeiten nicht so schnell alleine fahren, daher bleibt ihnen gar nichts anderes übrig."