Lange wurde darüber spekuliert, am vergangenen Donnerstag im Rahmen des Grand Prix von Deutschland gab es endlich Klarheit: Dani Pedrosa gab in einer eigens einberufenen Pressekonferenz seinen Rücktritt bekannt. Nach 18 Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft, davon 13 in der MotoGP, wird Pedrosa 2019 nicht mehr an den Start gehen.

Für die absolute Rennfahrerrente ist der dreifache Weltmeister (1x 125ccm, 2x 250ccm) mit aktuell 32 Jahren aber wohl noch etwas zu jung. Sein aktueller Arbeitgeber Honda, für den Pedrosa alle seine 18 Saisons in der Motorrad-WM bestritt, machte ihm deshalb ein Angebot, dem MotoGP-Projekt als Testfahrer erhalten zu bleiben.

"Wir haben mit Dani über diese Rolle gesprochen", erklärte Honda-Teamchef Alberto Puig gegenüber 'Autosport' am Sachsenring. "Das ist auf jeden Fall eine interessante Möglichkeit für uns. Dani kennt unsere Meinung. Es liegt an ihm, ob er für Honda testen will oder nicht."

Dani Pedrosa noch unschlüssig

Pedrosa selbst wollte sich bezüglich seiner Zukunft noch nicht äußern und verwies auf seine aktuellen Probleme in der MotoGP, die für ihn aktuell im Fokus stehen. "Ich weiß nicht was ich machen werde. Die Entscheidung, mein Leben mit dem Karriereende völlig umzukrempeln, war erst einmal groß genug. Ich brauche etwas Zeit für die Entscheidung", so Pedrosa am Rennwochenende in Sachsen.

Falls sich Pedrosa für die Testfahrerposition bei Honda entscheidet, gilt es noch zu klären, wie diese Rolle genau aussehen würde. Man darf bezweifeln, dass der verletzungsgeplagte Pedrosa nach seinem Rücktritt als Einsatzfahrer Lust auf einen Vollzeitjob hat. Außerdem hat Honda seit diesem Jahr mit Stefan Bradl einen verlässlichen Mann für diese Aufgabe gefunden. Wahrscheinlicher scheint eine Rolle als Edeltester für ausgewählte Gelegenheiten, wie es Casey Stoner in der Vergangenheit bereits bei Honda und nun bei Ducati ist. Dort übernimmt Michele Pirro die Rolle des Vollzeittestpiloten.

MotoGP-Videoblog: Alles zu Dani Pedrosas Rücktritt (06:15 Min.)

Es gilt also nun Pedrosas Entscheidung abzuwarten. Grundlegendes Interesse, dem Sport in irgendeiner Rolle erhalten zu bleiben, signalisierte er aber bereits in seiner Rücktrittspressekonferenz: "Ich liebe diesen Sport und bin in der Weltmeisterschaft, seit ich 15 Jahre alt bin. Ich weiß also viel über das Rennfahren und denke, dass ich in irgendeiner Weise helfen kann."

Andere MotoGP-Rolle für Dani Pedrosa?

Durchaus denkbar wäre auch eine Rolle bei MotoGP-Promoter Dorna. Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta lobte am vergangenen Wochenende Pedrosa in höchsten Tönen für seine sportlichen Leistungen und seinen menschlichen Wert in der Meisterschaft. Andere Ex-Piloten sind bereits einen solchen Weg gegangen. Loris Capirossi oder Franco Uncini sind für die Sicherheit der MotoGP verantwortlich sind. Simon Crafar arbeitet seit dieser Saison als Boxengassenreporter für den Live-Stream der Dorna. Pedrosas langjähriger Mentor Alberto Puig war in der Nachwuchsarbeit engagiert.