Er ist aktuell einer der gefragtesten Männer auf dem MotoGP-Transfermarkt: Joan Mir. Der Spanier ist im vergangenen Jahr erst Moto3-Weltmeister geworden, im Moment kämpft er in der Moto2 um den Titel. Für das Jahr 2019 hat Mir jedoch ein Ziel - die MotoGP. Und dafür ist er bereit.

Mit gerade einmal fünf Moto2-Rennen auf dem Erfahrungskonto könnte sich Mir auch Zeit lassen. Superstar Johann Zarco hat es vorgemacht und hat nicht nur einen, sondern gleich zwei MotoGP-Titel eingefahren. Das ist jedoch nicht das Ziel des Spaniers. "Mein Ziel war es von Beginn der Saison an, gleich in der Moto2 konkurrenzfähig zu sein und dann so schnell wie möglich in die MotoGP zu wechseln", erklärt Mir vor dem Italien GP in Mugello.

Die Chancen hat der Moto3-Weltmeister alle Mal. Auch wenn es natürlich keine offiziellen Statements gibt, aber Mir hat Angebote für die Werksteams von Repsol Honda und Suzuki auf dem Tisch. Eine Entscheidung hat er aber noch nicht getroffen, beteuert mir. "Ich würde mich freuen, wenn ich etwas Neues zu sagen hätte, aber im Moment gibt es nichts zu verkünden", lacht er in Mugello. "Mein Manager spricht mit MotoGP-Werksteams, aber unterschrieben ist noch nichts."

Es versteht sich von selbst, dass nicht nur Teams und Manager, sondern auch Mir selbst das so schnell wie möglich ändern wollen. Eine Deadline gibt es aber nicht, denn wann es soweit sein wird, weiß der Spanier selbst nicht. "Ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen soweit ist", sagt er vage. Vertragsverhandlungen sind nicht nur in der MotoGP, sondern überall schwierig und nebenbei hat der Spanier ja auch noch die Moto2-Saison, auf die er sich konzentrieren muss. "Ich versuche, die Verhandlungen und die Moto2 auseinanderzuhalten", gibt Mir deshalb auch an.

Joan Mir wurde 2017 Weltmeister in der Moto3, Foto: LAT Images
Joan Mir wurde 2017 Weltmeister in der Moto3, Foto: LAT Images

An seinen Fähigkeiten, in der MotoGP zu bestehen, zweifelt der Moto2-Pilot nicht. Der Titel in der kleinsten WM-Kategorie, erste Erfolge in der Moto2 und nicht zuletzt das Selbstvertrauen, zwei Angebote von MotoGP-Werksteams vor sich zu haben, bestätigen Mir diese Haltung. "Natürlich ist die MotoGP eine Herausforderung, aber ich habe das Gefühl, als wäre ich soweit", sagt er in Mugello. "Im Moment fühle ich mich stark."

Die entscheidende Frage: Honda oder Suzuki?

Nachdem diese Frage für Mir vom Tisch ist, tut sich eine andere auf. Für welches Angebot soll der Spanier sich entscheiden? Im Suzuki-Team würde er neben Alex Rins fahren, im Repsol Honda-Team wäre er der Teamkollege des amtierenden Weltmeisters Marc Marquez. "Marcs Teamkollege zu sein, wäre ein Traum", gibt Mir zu. Doch so einfach fällt die Entscheidung doch nicht. Schließlich muss Mir eine weitreichende Entscheidung in seiner Karriere treffen. Marquez ist darin sicher nicht der ausschlaggebende Punkt.

"Ich muss mir über die Unterschiede zwischen den einzelnen MotoGP-Bikes klar werden, denn letztendlich muss ich die beste Entscheidung für mich treffen", erklärt Mir und stellt im Anschluss klar, dass allein er diese Entscheidung treffen wird. Seinen Manager, der auch Erfahrungen mit Maverick Vinales hat, sieht er dabei nur als Unterstützung. "Er kann mir bei der Entscheidung sicher helfen, aber am Ende treffe ich sie."

Am meisten wiegt bei Mirs Entscheidung natürlich die Wahls des Bikes. Ob die Honda oder die Suzuki ihm für seine kommende MotoGP-Karriere besser liegen wird, darüber muss Mir sich im Moment klar werden. Aber auch andere Punkte wie die Team-Struktur spielen eine Rolle. "Es ist eine schwierige Sache, denn man muss mehr als nur eine Sache bedenken. Vertragsverhandlungen sind immer kniffelig", resümiert Mir.