Jorge Lorenzo wird der MotoGP über die laufende Saison hinaus erhalten bleiben. "Ich werde weitermachen für die nächsten zwei Jahre. Ich werde nicht zurücktreten und werde auf einem konkurrenzfähigen Motorrad sitzen", sagte der dreifache MotoGP-Champion auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com im Rahmen seiner Pressekonferenz.

"In Barcelona wird es wohl schon mehr Informationen geben", gab sich Lorenzo etwas kryptisch. Noch sind einige Motorräder für 2019 nicht besetzt: so etwa je ein Werksbike bei Ducati, Honda, Suzuki und Aprilia.

Ein Verbleib bei Ducati ist nach wie vor nicht ausgeschlossen, doch Wortmeldungen beider Seiten legen eher einen Abschied nahe. So erklärten mehrere Mitglieder der Ducati-Teamführung zuletzt, dass Lorenzo bessere Leistungen zeigen müsse und aktuell noch nicht über eine Verlängerung verhandelt werde.

Lange Zeit galt Suzuki als Lorenzos Plan B für 2019, doch dort wird wohl Joan Mir zum Zug kommen und somit kein Platz für den Mallorquiner sein. Zuletzt wurde daher über eine neue Option spekuliert, wonach Lorenzo in einem Kundenteam sein Comeback auf einer Yamaha geben könnte.

Lorenzos Yamaha-Option

Ein Deal, in dem mehrere Gerüchte der vergangenen Wochen zusammenlaufen könnten. So soll der malaysische Petronas-Konzern seit Wochen daran arbeiten, Hafizh Syahrin 2019 in der MotoGP auf einer Yamaha zu halten. Zudem ist der Energydrink-Riese Monster auf der Suche nach einem neuen MotoGP-Partner, nachdem das bisher gesponserte Tech3-Team in der kommenden Saison in auf KTM wechselt und dort aller Voraussicht nach auch Red Bull in irgendeiner Form mit an Bord sein wird.

Ein von Petronas und Monster finanziertes Kundenteam könnte sich neben Syahrin auch Lorenzo leisten, während dieser wieder zurück auf seiner erfolgreichen Yamaha wäre. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die beteiligten Parteien müssten erst einen Rennstall finden, das sie finanzieren bzw. übernehmen könnten.

Zwar geht es beim belgischen Marc VDS Team seit dem Bruch zwischen Eigentümer Marc van der Straten und Teamchef Michael Bartholemy drunter und drüber. Einen Verkauf seines Rennstalls hat der belgische Bier-Milliardär bislang aber noch nicht angedeutet. Zudem hat mit Franco Morbidelli dort ein Schützling auf Valentino Rossis VR46 Academy bereits einen Vertrag für die kommende Saison. Somit wäre nur Platz für Lorenzo, nicht aber für Syahrin, weshalb ein derartiger Deal auch keine Petronas-Millionen beinhalten würde.

Valentino Rossi hätte mit einer Rückkehr von Lorenzo zu Yamaha kein Problem, wie er am Donnerstag erklärte: "Ich bin lange gemeinsam mit Jorge gefahren. Er ist ein großartiger Fahrer und kann sehr schnell sein. Für uns wird es hart, wenn Lorenzo zurückkommt. Aber wir haben schon in der laufenden Saison eine ähnliche Situation, denn Zarco ist sehr stark. Für uns würde es dadurch schwieriger, aber vielleicht können wir von ihm ja sogar etwas lernen."

Yamaha-Sportchef Lin Jarvis plauderte im Interview mit SkySports Italia allerdings aus, dass es im kommenden Jahr "vier oder fünf Plätze weniger" in der MotoGP geben könnte. Neben dem im Chaos versunkenen Marc VDS Team gelten vor allem die spanischen Rennställe Avintia und Aspar (aktuell als Angel Nieto Team unterwegs) als finanziell schwach.

Ergibt sich hier am Ende für Lorenzo die Möglichkeit, mit Hilfe von Yamaha ein komplett neues Kundenteam aus dem Boden zu stampfen und auf seine Bedürfnisse maßzuschneidern? Jarvis schloss zumindest nicht aus, dass Lorenzo 2019 auf einer Yamaha fährt: "Das könnte passieren", meinte er in dem Interview.

Lorenzo scheint schon mehr zu wissen, doch auf die offizielle Ankündigung über seine Zukunft müssen sich die MotoGP-Fans noch bis Barcelona gedulden.