Als die Post im Qualifying am Ende so richtig abging, blieb für Maverick Vinales in Spielberg nur eine Nebenrolle. Der Suzuki-Pilot landete mit mehr als vier Zehnteln Rückstand auf Polesetter Andrea Iannone am Ende auf dem sechsten Platz. Im Vergleich zum dritten Training konnte er seine Zeit zwar um zwei Zehntel steigern, dem Yamaha-Duo Lorenzo/Rossi sowie Andrea Dovizioso gelang jedoch ein deutlich größerer Sprung.

Vinales hatte dabei erneut mit den höheren Temperaturen zu kämpfen, die ihn schon lange Zeit zu schaffen machen. Die Streckentemperatur lag bei weit über 40 Grad. "Wenn die Temperaturen hoch gehen, ist es für uns unmöglich, schnell zu fahren. Wir haben uns ein wenig verbessert im Vergleich zu heute Morgen, aber nicht genug. Die anderen haben deutlicher zugelegt", stellte er richtigerweise fest. "Ich weiß nicht, ob es an der Elektronik liegt oder am generellen Setup. Heute Morgen habe ich mich ziemlich gut gefühlt, ich habe gar nicht bis zum Ende gepusht. Als ich eine 23.7 gefahren bin, wollte ich ein paar Reifen für das Qualifying aufheben", erklärt der Spanier.

Doch statt des erhofften Kampfes um Startreihe eins musste er früh einsehen, mit stumpfen Waffen zu kämpfen. "Im Qualifying war die Temperatur dann höher und es war unmöglich für mich, gut zu beschleunigen. Sobald ich den Gashebel nur leicht berührt habe, bin ich gerutscht. Daran müssen wir arbeiten. Denn es ist hart zu akzeptieren, wenn man nicht zu 100 Prozent pushen kann", war er unzufrieden.

Maverick Vinales kam mit den Temperaturen nicht zurecht, Foto: Tobias Linke
Maverick Vinales kam mit den Temperaturen nicht zurecht, Foto: Tobias Linke

Dabei ist Vinales mit der Höchstgeschwindigkeit der Suzuki gar nicht unzufrieden, obwohl der Red Bull Ring zu den schnellsten Strecken zählt. "Wir haben uns seit den Testfahrten hier um sieben Zehntel verbessert, auch unser Topspeed ist nicht schlecht. Unser Problem ist das Beschleunigen", stellt er klar.

Optimismus für das Rennen

Im Rennen sieht sich der 21-Jährige jedoch in einer guten Position. Mut macht ihm das vierte Training, in dem er konstant gute Zeiten fahren konnte. "Es war ziemlich gut. Selbst nach 20 Runden konnte ich noch 24er-Zeiten fahren", lobte er und schob nach: "Ich denke, wir sind bereit für das Rennen." Mit welchen Reifen er den Österreich GP bestreiten wird, weiß Vinales jedoch noch nicht. "Im vierten Training haben wir den härteren Reifen genommen, ich denke, das wird die Wahl für morgen sein. Aber man kann auch die weichen Reifen versuchen, so wie Iannone es getan hat. Ich weiß es nicht. Wir werden uns erst im letzten Moment entscheiden", kündigt er an.