James Rossiter kehrt nach seinem überraschenden Aus als Maserati-Teamchef in die Formel E zurück. Der Brite verstärkt ab dem bevorstehenden Saisonauftakt in Mexiko-City (Samstag, 13. Januar live bei DF1 in Deutschland und ServusTV Österreich) das TV-Team der Elektro-Weltmeisterschaft. Im englischsprachigen World Feed und der neuen Formel-E-Heimat in Großbritannien, dem Pay-TV-Sender TNT Sports, wird Rossiter vor der Kamera stehen.

Ob der 40-Jährige, der 2022 noch zwei WEC-Rennen für Peugeot bestritt, über die Gründe seines Abschieds von Maserati sprechen darf? Das Einsatzteam der Italiener, MSG Racing bzw. ehemals Venturi, wollte sich in einer Online-Medienrunde am Montag dieser Woche nicht äußern. Wer Rossiter bei Maserati als neuen Teamchef ersetzt, steht wenige Tage vor dem ersten Rennen noch immer nicht fest und soll erst nach dem Auftakt bekanntgegeben werden.

Neues TV-Team mit bekannten Gesichtern

In Großbritannien wird die TV-Übertragung der Formel E von Whisper TV produziert, zu deren Gründern der frühere Formel-1- und DTM-Fahrer David Coulthard gehört. Zum TNT-Aufgebot vor der Kamera zählen weiterhin die langjährige Formel-E-Reporterin Nicki Shields, der frühere F1- und Formel-E-Pilot Karun Chandhok, der viermalige IndyCar-Champion Dario Franchitti und Ex-Audi-Teamchef Allan McNish.

Neuer Moderator wird der ehemalige Profi-Fußballer Jermaine Jenas, der sich bei Fußball-Formaten der BBC einen Namen in seiner Heimat England gemacht hat. Gastauftritte unter anderem von Porsche-Werksfahrer Andre Lotterer, Jamey Chadwick, Billy Monger und Coulthard sind zudem angekündigt worden. Mit Rossiter hat sich das Unternehmen einen weiteren Experten geschnappt, der die aktuelle Formel E als Teamchef kennt und von Test- sowie Entwicklungsfahrten auch mit dem Gen3-Rennauto vertraut ist.

James Rossiter als Maserati-Teamchef in der Formel E 2023 nach dem Sieg von Maximilian Günther
James Rossiter als Maserati-Teamchef mit Maximilian Günther, Foto: LAT Images

Rossiter: Viele Formel-E-Fahrer könnten F1-Weltmeister werden

Der langjährige Rennfahrer testete schon 2017 Formel-E-Autos für Venturi sowie Techeetah und schloss sich 2020 DS Techeetah als Sportdirektor bzw. Ersatzfahrer in Personalunion an. Mit dem heutigen Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa gewann Techeetah in der 'Corona-Saison' 2020 die Fahrer- und Teammeisterschaft. Maserati verpflichtete Rossiter mit dem Einstieg zur Saison 2023 als neuen Teamchef für Maximilian Günther sowie Edo Mortara und belegte beim Debüt den sechsten Gesamtrang.

"Die Formel E ist in den letzten rund sechs Jahren stetig gewachsen", sagt Rossiter. "Sie hat Fahrt aufgenommen und stabilisiert sich jetzt ein wenig. Aber ich denke, es ist jetzt wichtig, den Fans den Kontext des Rennfahrens näherzubringen. Die Rennen sind unglaublich aufregend und die Charaktere erstaunlich. Die Persönlichkeiten, die wir im Fahrerlager haben, sind unglaublich. Viele der Fahrer haben das Talent, in der Formel 1 zu fahren und potenziell Meisterschaften in der Formel 1 zu gewinnen."

Rossiters Favoriten auf die Formel-E-Meisterschaft

Auf die Frage nach seinen persönlichen Titelfavoriten antwortet Rossiter, der bis 2013 F1-Testfahrer bei Force India war: "Man muss sich Jaguar mit Nick Cassidy und Mitch Evans anschauen. Ich denke, es wird ein unglaublicher Kampf sein, und wir werden eine massive interne Rivalität sehen. Es sind zwei Kindheitsfreunde, die seit ihrem fünften oder sechsten Lebensjahr gegeneinander antreten, um die Meisterschaft zu gewinnen. Wir wissen sicher, dass sie das Auto haben, um es zu schaffen."

"Auch ein paar andere haben das Auto, um es zu schaffen. Ich denke, Porsche wird zurückschlagen. Ich glaube, sie sind recht verbittert darüber, die Meisterschaft an ihr Kundenteam (Andretti mit Jake Dennis; d. Red.) verloren zu haben. Ich habe in der Vergangenheit mit Antonio Felix da Costa zusammengearbeitet, und ich denke, er wird dieses Jahr zurückkommen, nachdem er sich voll und ganz auf die Formel E konzentriert und nicht mehr an der Langstrecken-Weltmeisterschaft teilnimmt. Ich denke, wir werden das Biest in Antonio sehen, das er in seiner Meisterschafts-Saison hervorgekehrt hat."