Die Qualifying-Stärke von Porsche hält an: Pascal Wehrlein sicherte sich am Samstag im Qualifying zum Monaco ePrix (heute ab 15:00 Uhr live bei ServusTV On) den ersten Startplatz, inklusive der drei Punkte für die Pole Position. Für den 29-Jährigen ist es die sechste Pole in der Formel E und die dritte im Jahr 2024. Wehrlein untermauert damit seinen Status als durchschnittlich bester Qualifier des Jahres.

Im Finale der Duellphase setzte sich der Porsche-Werksfahrer mit einer Zeit von 1:29.861 Minuten gegen Stoffel Vandoorne im DS Penske durch. Der Belgier wird das Rennen damit von Platz zwei in Angriff nehmen und war 0,443 Sekunden langsamer als Wehrlein.

Dahinter folgt das Jaguar-Duo Nick Cassidy und Mitch Evans in der zweiten Startreihe. Beide bauten auf ihren Halbfinal-Runden Fehler ein, die ihnen die Chance auf die erste Startreihe nahmen. Evans hatte zuvor beide Freien Trainings und seine Qualifying-Gruppe angeführt, verpasste im Duell mit Wehrlein jedoch den Scheitelpunkt in der Nouvelle-Schikane und musste leicht abkürzen. Daraufhin strich die Rennleitung dem Neuseeländer die Runde, welche jedoch ohnehin langsamer als Wehrleins gewesen wäre.

Jaguar hatte vor diesem Wochenende seinen Verbleib in der Gen4-Ära der Formel E ab der Saison 2026/27 bestätigt. Alle Infos lest Ihr in diesem Artikel:

Felix da Costa mit erster Duell-Teilnahme

Hinter Evans reihte sich Jean-Eric Vergne im zweiten DS Penske ein, der sich im Viertelfinale der Duelle Teamkollege Vandoorne geschlagen geben musste. Sebastien Buemi (Envision-Jaguar) konnte sich Platz sechs sichern. Der Formel-E-Champion von 2016 war zuvor zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Mexiko in die Top-8 eingezogen.

Zum ersten Mal überhaupt im Jahr 2024 konnte Wehrlein-Teamkollege Antonio Felix da Costa in die Duelle einziehen und startet von Platz sieben. Dennoch musste sich der Portugiese, gegen dessen verlorenen Samstags-Sieg aus Misano Porsche Berufung eingelegt hat, auch im achten Qualifying des Jahres Wehrlein geschlagen geben. Die Top-8 komplettierte Maximilian Günther im Maserati-DS.

Die Top-10 werden von Robin Frijns im zweiten Envision-Jaguar sowie von Günther-Teamkollege Jehan Daruvala abgeschlossen. Damit werden die ersten zehn Startplätze für die Formel E untypisch von nur fünf Teams belegt.

Fahrerwechsel bei McLaren - Rookie debütiert

Eine kurzfristige Änderung bei der Fahrerpaarung gab es in Monaco bei Nissan-Kundenteam McLaren. Stammfahrer Sam Bird verbremste sich im ersten Freien Training am Samstagmorgen in Kurve 1 und landete in der Mauer. Der Sao-Paulo-Sieger zog sich dabei eine Verletzung an der Hand zu und verpasst damit das restliche Wochenende.

Ersetzt wird er von McLaren-Ersatzfahrer und Formel-2-Pilot Taylor Barnard. Für den 19-Jährigen ist es das Renndebüt in der Formel E. Zuvor testete er bereits für McLaren bei den Vorsaison-Testfahrten in Valencia im Oktober 2023 sowie beim sogenannten 0. Freien Training in Misano vor zwei Wochen. In diesem durften lediglich Piloten ohne ePrix-Erfahrung zum Einsatz kommen.

Nachdem Barnard im zweiten Freien Training nur kurz Gelegenheit erhielt, sich mit den Bedingungen in Monaco vertraut zu machen, ging es für den Briten ins Qualifying. Wenig überraschend blieb Barnard in diesem chancenlos. Er war der langsamste Fahrer seiner Gruppe und geht bei seinem ePrix-Debüt vom letzten Startplatz ins Rennen. Auf die zweitlangsamste Zeit seiner Qualifying-Gruppe fehlten Barnard mehr als sieben Zehntelsekunden. Auf Teamkollege Jake Hughes, der 16. wurde, hatte Barnard 1,174 Sekunden Rückstand.

Ersatzfahrer Taylor Barnard (NEOM McLaren Formula E Team) in der Box
Taylor Barnard debütiert in Monaco in der Formel E, Foto: LAT Images

Abt-Cupra erlebt Rückschlag

Für das deutsche Team Abt-Cupra lief das Qualifying nicht wie erhofft. Nico Müller gelang als ursprünglich Siebtschnellster seiner Qualifying-Gruppe zum ersten Mal seit dem Diriyah ePrix Ende Januar nicht der Sprung in die Duelle. Zu allem Überfluss wurde Müller auch noch seine schnellste Rundenzeit nachträglich gestrichen, da an der Hinterachse mehr Drehmoment als erlaubt gemessen wurde. Dies warf Müller auf Rang 21 zurück.

In der zweiwöchigen Rennpause zwischen dem Double-Header in Misano und dem Rennen in Monaco hatte Abt-Cupra offiziell bestätigt, dass Nico Müller die Rennen in Berlin in zwei Wochen verpassen wird. Für den 32-Jährigen wird Kelvin van der Linde einspringen. Was hinter dem Wechsel steckt, lest Ihr in diesem Artikel:

Müller-Teamkollege Lucas Di Grassi konnte nach der gestrichenen Runde seines Stallgefährten zum ersten Mal in diesem Jahr das teaminterne Duell gewinnen. Dennoch nimmt auch der Formel-E-Champion von 2017 den Monaco ePrix nur von Platz 17 in Angriff. Auf Müller hatte der Brasilianer im Klassement 0,558 Sekunden Vorsprung.

Wehrlein-Konkurrenten abgeschlagen

Eine Enttäuschung stellte das Monaco-Qualifying auch für Wehrleins ärgste WM-Konkurrenten Jake Dennis und Oliver Rowland dar. Der amtierende Weltmeister Dennis (Andretti-Porsche), der in der Fahrer-WM zuvor punktgleich mit Wehrlein an zweiter Stelle stand, konnte sich als Neunter seiner Gruppe lediglich Startplatz 18 sichern. Für seinen Teamkollegen Norman Nato lief es noch weniger erfolgreich: Der Franzose fuhr die zweitlangsamste Zeit seiner Qualifying-Gruppe und startet von Rang 19.

Auch der WM-Dritte Rowland, dem im Misano auf der letzten Runde dramatisch die Energie ausgegangen war, startet in Monaco von weit hinten. Der Nissan-Werksfahrer konnte in seiner Qualifying-Gruppe nur die achtschnellste Zeit setzen und startet von Platz 15. Für den Briten, der in dieser Saison bereits zweimal auf der Pole stand, ist es die schlechteste Startposition seit dem Saisonauftakt in Mexiko. Grundsätzlich schien den Fahrzeugen mit Nissan-Antriebsstrang die Pace zu fehlen: Zum ersten Mal seit dem zweiten Saisonrennen in Diriyah zog kein Bolide mit Nissan-Power in die Duelle ein.

Die Startaufstellung für den Monaco ePrix 2024

Pos.FahrerTeam
1Pascal WehrleinPorsche
2Stoffel VandoorneDS Penske
3Nick CassidyJaguar
4Mitch EvansJaguar
5Jean-Eric VergneDS Penske
6Sebastien BuemiEnvision-Jaguar
7Antonio Felix da CostaPorsche
8Maximilian GüntherMaserati-DS
9Robin FrijnsEnvision-Jaguar
10Jehan DaruvalaMaserati-DS
11Sergio Sette CamaraERT
12Edoardo MortaraMahindra
13Nyck de VriesMahindra
14Sacha FenestrazNissan
15Oliver RowlandNissan
16Jake HughesMcLaren-Nissan
17Lucas Di GrassiAbt-Mahindra
18Jake DennisAndretti-Porsche
19Norman NatoAndretti-Porsche
20Dan TicktumERT
21Nico MüllerAbt-Mahindra
22Taylor BarnardMcLaren-Nissan