Während Antonio Felix da Costa in London den Punktepuffer seines Teams weiter ausbaute, endete das Wochenende für seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne in einer Nullnummer. Rennen eins beendete der DS-Techeetah-Pilot samt 5-Sekunden-Strafe wegen einer Kollision mit Alexander Sims auf dem 14. Platz. Da Costa sammelte im ersten Lauf immerhin sechs wertvolle Zähler.

In Rennen zwei verließ den Franzosen hingegen das Glück. Nach einem guten Start von Position neun wurde der 32-Jährige von Mahindra-Mann Oliver Rowland abgeschossen. Zwischen Turn 2 und 3 hob der Brite nach einer Kollision ab und krachte ungebremst in Vergne. "Ich habe mich einfach auf meine Kurve konzentriert, Günther und ich waren nebeneinander. Auf einmal habe ich ein lautes Geräusch gehört und jemand ist in ein Auto gekracht", schilderte Vergne den Zwischenfall gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Das war hinter mir, völlig außerhalb meiner Kontrolle", so der zweifache Champion weiter. "Das Auto hat sich dann kurz ausgeschaltet, da der Kühler beschädigt wurde." Kurzzeitig bestand jedoch Hoffnung, dass Vergne das Rennen fortsetzten könnte. Doch nach zwei Runden streikte das DS-Aggregat DS E-Tense FE21 und Vergne beendete das Rennen in Runde 3.

Ist der WM-Kampf für Vergne vorbei?, Foto: LAT Images
Ist der WM-Kampf für Vergne vorbei?, Foto: LAT Images

Formel E: Kann Jean-Eric Vergne noch Weltmeister werden?

Dabei fing Vergnes Saison recht vielversprechend an. Nach Rennen fünf führte der Zehnfach-Sieger die Tabelle sogar an. Jetzt, zwei Rennen vor Schluss klafft jedoch eine Lücke von 57 Punkten zum WM-führenden Stoffel Vandoorne. Auf dem Papier könnte Vergne die Weltmeisterschaft dennoch für sich entscheiden. Dazu müsste Vandoorne allerdings in den letzten beiden Rennen punktlos bleiben.

Der zweite Haken: Vergne müsste in beiden Qualifyings die Poleposition holen (3 Punkte pro Pole), in beiden Rennen die schnellste Runde einfahren (1 Punkt für die schnellste Rennrunde) und beide E-Prix' gewinnen (25 Punkte für P1). Damit läge Vergne am Ende einen WM-Punkt vor Vandoorne.

Doch selbst Formel-E-Veteran Vergne hält dieses Szenario für äußerst unwahrscheinlich: "Es ist vorbei", antwortete Vergne auf die Frage von Motorsport-Magazin.com, ob er noch an den Titel glaube.

Dennoch blickt der DS-Techeetah-Mann mit Vorfreude auf das Saisonfinale in Seoul, Süd-Korea. "Es ist, wie es ist, Motorsport ist manchmal unfair. Ich war schon einmal in dieser Situation. Man muss den Blick nach vorne richten und lächeln, es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Wir müssen einfach weitermachen und die letzten beiden Rennen in Seoul genießen. Wir tun einfach das, was wir am besten können und beenden die Saison mit einem Höhepunkt", so Vergne zu Motorsport-Magazin.com.