Daniel Abts Pechsträhne in der Formel E hält auch zum Start in die neue Saison an. Der Audi-Fahrer fuhr beim ersten von zwei Rennen in Hongkong auf den fünften Platz. Eigentlich eine ordentliche Punkteausbeute, doch für den Werksfahrer wäre am Samstag viel mehr drin gewesen. Ein Podiumsplatz mindestens, möglicherweise sogar der Sieg?

Abt lag nach Start von Platz vier zwischenzeitlich auf der dritten Position und schickte sich an, die Saison mit einem großen Erfolg zu beginnen. Doch beim Autowechsel zur Mitte des Rennens hakte es beim neu geschaffenen Audi-Werksteam und Abts zweitem Auto. "Es fuhr nicht los", sagte Abt zu Motorsport-Magazin.com. "Wir hatten einfach keinen Vortrieb. Wir haben das Auto resettet und irgendwann ging es dann."

Die Panne beim Boxenstopp kostete Abt letztendlich 20 Sekunden und das sicher geglaubte Podest in Hongkong. Ärgerlich, denn Audi zeigte wie erwartet eine starke Pace im Rennen. "Ich habe 20 Sekunden in der Box verloren und war 17 Sekunden hinter dem Ersten im Ziel", sagte Abt. "Da kann man sich ausrechnen, was möglich gewesen wäre. Ich sage aber nicht, dass es auf jeden Fall für den Sieg gereicht hätte, weil das Überholen sehr schwierig war."

Audi-Pilot Daniel Abt: Kann dem Feind in die Augen schauen (03:11 Min.)

Beim zweiten Rennen auf dem Kurs inmitten des Hafengebiets bekommt Abt die zweite Chance auf ein Top-Ergebnis. Vielleicht macht er sich selbst ein Geschenk zum Geburtstag - am Sonntag feiert er seinen 25. Geburtstag. "Das war ja nicht die erste verpasste Chance, morgen habe ich zum Glück noch einen Versuch. Ich habe mich selten so gut gefühlt im Auto."

Der neue Audi-Teamchef in der Formel E, Allan McNish, fühlte mit Abt und seinem Pech, das ihn in der Vergangenheit immer wieder starke Ergebnisse gekostet hatte. McNish: "Für Daniel tut es mir unheimlich leid. Er ist ein richtig starkes Rennen gefahren, doch dann startete sein Auto nicht, wofür er nichts konnte, aber auch wir waren machtlos. Danach war er wieder unheimlich schnell."

Noch schlechter lief es für den amtierenden Champion und Abts Teamkollege, Lucas di Grassi. Der Brasilianer hatte sich für den sechsten Startplatz qualifiziert, kam nach einer Kollision mit Dauerrivale Lucas di Grassi aber nicht über den zwölften Platz und damit eine Nullrunde hinaus. "Bei Lucas haben wir eine Fortsetzung des Duells mit Buemi aus der letzten Saison gesehen", sagte McNish. "Nach der Berührung musste er extrem früh an die Box und hatte so keine Chance mehr."