Theo Pourchaire hat sich in einem umstrittenen Formel-3-Qualifying in Monza die Pole Position gesichert. Der ART-Pilot setzte sich nach einer chaotischen Windschatten-Schlacht gegen den Deutschen Lirim Zendeli und den Russen Alexander Smolyar durch. Zendelis Trident-Teamkollege David Beckmann sicherte sich den fünften Platz. In Folge vieler Behinderungen durch bummelnde Fahrer drohen den Teams Prema Racing, ART Grand Prix und Trident Strafen durch die Rennleitung.

Der erste Schlagabtausch unterstrich einmal mehr die hohe Leistungsdichte in der Formel 3. Die Top-20 lagen zehn Minuten vor Ende der Session innerhalb von nur einer Sekunde. Beckmann entschied das erste Kräftemessen zunächst für sich. Der Trident-Pilot verwies Frederik Vesti und Matteo Nannini zunächst mit hauchdünnem Vorsprung auf die Positionen zwei und drei.

In der entscheidenden Phase lief der Kampf um den Windschatten bei den Youngster wie in der Formel 1 beim Italien GP 2019 aus dem Ruder. Im dichten Pulk gingen einige Fahrer auf zwei Vorbereitungsrunden. Hauger und Smolyar verbesserten sich hingegen mit ihrer ersten gezeiteten Runde. Ebenso Pourchaire, der Beckmann die erste Position entriss. Letzterer beklagte im Funk, von seinem Teamkollegen nicht den abgesprochenen Windschatten erhalten zu haben.

Jake Hughes war mit noch drei Minuten auf der Uhr eines der ersten Opfer des Windschatten-Chaos. Der Brite lief nach einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor in der Ascari-Schikane auf nahezu das gesamte Feld auf, an dessen Spitze sich die Trident-Teamkollegen Beckmann und Caldwell befanden. Beckmann gelang zwar eine Verbesserung, doch die Zeit von Pourchaire konnte er nicht gefährden.

Hinter dem Franzosen reihten sich mit persönlichen Verbesserungen Zendeli, Smolyar und Lawson ein. In der Schlussminute waren noch einige Fahrer auf fliegenden Runden, doch unzählige bummelnde Piloten ließen keine Zeitverbesserungen zu. Pourchaire sicherte sich damit die erste Pole Position in der Formel 3. Prema, ART und Trident werden als Verantwortliche für das Windschatten-Chaos von den Stewards untersucht.

Wetter: Das erste Zeittraining des Rennwochenendes ging bei perfekten Bedingungen über die Bühne. Bei klarem Himmel über dem Autodromo Nazionale di Monza betrug die Lufttemperatur 27 Grad Celsius. Der Asphalt wurde durch die Sonne auf bis zu 40 Grad Celsius aufgeheizt.

Zwischenfälle: Eine rote Flagge stoppte die Schlussphase des Qualifyings mit neun Minuten auf der Uhr. In der Curva Grande lag einer der Ventilatoren, die in der Pause zwischen den Runs an den Kühlern der Autos befestigt werden. Die Crew von Hitech Grand Prix hatte vergessen, das Gerät an Liam Lawsons Auto vor dem Verlassen der Box zu entfernen.

So lief es für die Deutschen & Österreicher: Mit Startplätzen in den Top-10 haben sich Lirim Zendeli und David Beckmann für das erste Rennen eine gute Ausgangsposition gesichert. Das genaue Gegenteil ist bei den drei anderen deutschsprachigen Teilnehmern der Fall. Sophia Flörsch landete nur auf der 25. Position. Für Lukas Dunner und David Schumacher lief es noch schlechter. Sie bilden am Samstag als 29. und 30. das Ende der Startaufstellung.