"Das alte Jahr hat mit der Geburt meines zweiten Sohnes Charlie perfekt aufgehört und das neue Jahr sowohl geschäftlich als auch beruflich super begonnen", freute sich Alex Wurz in einem Gespräch mit der apa. Beruflich hat der Österreicher nach fünf Jahren seinen Arbeitgeber gewechselt, der Job jedoch bleibt der gleiche: Testpilot. Und zwar bei Williams-Cosworth - mit seinem Wechsel sorgte Wurz für die letzte Überraschung im vergangenen Jahr.

Mit Unmengen von Daten und McLaren-Knowhow im Kopf wird Alex Wurz am Mittwoch im südspanischen Jerez de la Frontera seinen ersten Arbeitstag in der neuen Firma in Angriff nehmen. Der Arbeitsplatz wird ein mitternachtsblauer Interimswagen sein, der auf den Namen Williams-Cosworth FW27C hört. "Meine jetzige Situation bei Williams ist einfach perfekt. Es gibt keinen besseren Vertrag für einen dritten Fahrer - sowohl finanziell als auch die Zukunft betreffend", jubelte Wurz. Und fügte hinzu: " Das ist eine ganz besondere Herausforderung für mich. Ich will Williams die größtmögliche Hilfe sein, damit das Team wieder an die Spitze kommt."

Dass Williams auf Platz 5 der Konstrukteurswertung abgerutscht ist und diese Rückführung an die Spitze somit nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist, dürfte Wurz völlig klar sein. Dass in dem britischen Traditionsrennstall der nötige Wille dafür vorhanden ist, daran scheint der Perchtoldsdorfer aber ganz fest zu glauben: "Wenn man Frank Williams kennt, dann weiß man, dass es nur eine Zielsetzung für ihn gibt: Ganz oben auf dem Podest stehen. Das ist natürlich realistisch betrachtet jetzt noch nicht möglich. Doch das Team wird alles daran setzen, dass es den Rückstand so schnell wie möglich aufholen und wieder ganz oben stehen wird." Der Cosworth-Achtzylindermotor stellt für Wurz ein großes Potential dar: "Die haben schon viel Erfahrung mit dem V8-Aggregat."

Schafft Wurz bei Williams das Renncomeback?

Im österreichischen Medienwald wurde unter anderem der Hoffnung Ausdruck verliehen, Wurz könne schon in der kommenden Saison einen der beiden Stammpiloten, den hochgeschätzten Mark Webber und den GP2-Champion und F1-Newcomer Nico Rosberg, ersetzen. Tatsächlich ist Wurz als offizieller Ersatzfahrer und Freitagspilot der Mann, der ins GP-Cockpit steigen würde, sollte einer der Stammpiloten nicht einsatzfähig sein. Dass Webber oder Rosberg jedoch wegen mangelhafter Performance ausgetauscht werden könnten, ist zu bezweifeln.

Obwohl keinerlei Vertragsdetails bekannt gegeben wurden, gibt es Spekulationen, wonach Wurz 2007 zum Stammfahrer befördert werden könnte. Dann müsste Mark Webber, dessen Williams-Vertrag Ende 2006 ausläuft, das Team verlassen - doch der Australier hat erst kürzlich betont, dass er über 2006 hinaus bei Williams bleiben möchte. Die Spekulationen um einen möglichen Aufstieg zum Stammfahrer wollte Alex Wurz nicht kommentieren, doch der 31jährige erklärte kryptisch: "Für meinen Wechsel zu Williams war eine Kombination vieler Faktoren ausschlaggebend - auch die langfristige Perspektive."