Erneut mischte sich Günther Steiner in Haas-Angelegenheiten ein. Im Winter musste er das US-amerikanische Formel-1-Team nach zehnjähriger Zusammenarbeit verlassen. An seiner Stelle wurde Ayao Komatsu eingesetzt, der vorher als Renningenieur von Romain Grosjean und danach als leitender Ingenieur für den US-Rennstall tätig war. Am Ende seiner Zeit bei Haas frustrierten Steiner am meisten die mangelnden Investitionen des Teams. Nun meinte der Ehemalige, dass diese nach wie vor fehlen würden, was dem Rennstall den nächsten Schritt nach vorne erschwere.

Erst kürzlich beschuldigte Steiner seinen Nachfolger, die Leistung des Rennstalls absichtlich heruntergespielt und die Erwartungen für 2024 bewusst niedrig gehalten zu haben. Alles dazu könnt ihr hier nachlesen:

Komatsu: Investitionszusage von Teambesitzer Gene Haas erhalten

Der neue Mann an der Spitze des Haas-F1-Teams dementierte Steiners Vorwürfe und verteidigte seinen Geldgeber. "Gene sagte, er habe Geld, er werde es investieren, aber wir müssten ihm zeigen, dass wir das Geld verantwortungsvoll und effizient einsetzen können", erklärte Komatsu. Er gesteht außerdem, dass Haas in vielerlei Hinsicht Verbesserungspotenzial habe: "Als ich mir die Situation des Teams ansah, gab es so viele Bereiche, in denen wir uns verbessern können."

Aus diesem Grund kann der Teamchef viel Verständnis für die Botschaft von Besitzer Gene Haas aufbringen. Zuerst müssten sie einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Geldressourcen zeigen und eine bessere Position erreichen. Danach könnten sie an weitere Investitionen denken. "Aber ich weiß genau, dass er investieren wird, wenn wir dieses Stadium erreicht haben", ist sich Komatsu sicher.

Haas-Fahrer Kevin Magnussen
Kann der gelungene Saisonstart Teambesitzer Gene Haas von weiteren Investitionen in das Formel-1-Team überzeugen?, Foto: LAT Images

Eine Investition sei auch schon im Gange: "Er hat ein neues Motorhome für das nächste Jahr in Auftrag gegeben, was keine kleine Investition ist", teilte der Japaner mit. Die Investition ins Motorhome hätte nichts mit dem guten Start des Rennteams mit Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen in die Saison 2024 zu tun, sondern sei bereits vorher genehmigt worden.

Mit Nachdruck bekräftigt Komatsu sein Vertrauen in die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmer: "Gene setzt jetzt in die Tat um, was er mir versprochen hat. Deshalb bin ich unbesorgt, ob er investieren wird. Er wird investieren, aber wir müssen unseren Teil tun - nämlich verantwortungsvoll mit seinem Geld umgehen."

Geldverschwendung unter Ex-Teamchef Steiner?

Der Frage, ob die starke Forderung von Gene Haas andeute, dass die Investitionen unter Komatsus Vorgänger nicht verantwortungsbewusst und wirksam eingesetzt wurden, weicht Komatsu aus. Nichtsdestotrotz gibt er beim Sprechen über die Anstrengungen, die das Team derzeit unternimmt, zwischen den Zeilen eine gewisse Unzufriedenheit des Geldgebers mit Steiner zu erkennen. "Du musst das Geld klüger einsetzen", habe Haas zu Komatsu gesagt und die wichtige Aufgabe für den Japaner sei nun, "langsam das Vertrauen zurückzugewinnen", das beim Haas-Team in der Zusammenarbeit mit Steiner offenbar Risse bekommen zu haben scheint.