Toro Rosso - AlphaTauri - Visa Cash App. Der neue Teamname von Red Bulls Schwesterteam ist für viele nach der Sauber-Kick-Stake-Saga ein weiterer Höhepunkt der Geldgier in der Formel 1. Peter Bayer sieht das anders: Erstens brauchte das Team aus Faenza wirklich dringend Geld, zweitens ist es in der Formel 1 ein bisschen wie bei Kindern.

Racing Bulls: Ohne Titelsponsoren in der Formel 1 keine Chance

"Eigentlich sind wir sehr zufrieden. Wir hatten das unglaubliche 'Problem', dass uns Visa, Cash App und Red Bull unterstützen und dabei helfen wollen, mit dem Team das nächste Level zu erreichen", stellt Peter Bayer klar. Ergänzt durch Racing Bulls (RB) - deren Wurzeln mit den Flying Bulls in der Red-Bull-Historie liegen - ergibt sich der etwas sperrige Teamname.

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Für die jüngere Generation laut Bayer weniger problematisch, für die anderen ein notwendiges Übel. "Wenn man das Auto auf der Strecke sieht und die Lackierung, bildet alles zusammen ein Paket. Ein Paket, das wir dringend brauchen", führt der CEO aus. "Die Realität ist, dass wir einfach Sponsoren brauchen, damit das Ganze funktioniert."

Denn: Anders als große Teams erwirtschaftet V-CARB derzeit keine Betriebsgewinne. "Wir bekommen Geld von unseren Stakeholdern und von der Formel 1. Aber nicht genug, um am Budgetlimit zu operieren. Das wiederum bestimmt unsere Konkurrenzfähigkeit", erklärt der CEO von Visa Cash App RB (!).

Mit einer Reminiszenz an Toro-Rosso-Zeiten will RB zurück in die Erfolgsspur, Foto: Sutton
Mit einer Reminiszenz an Toro-Rosso-Zeiten will RB zurück in die Erfolgsspur, Foto: Sutton

"Wie können wir nun diese Lücke schließen?", fragt Peter Bayer. Antwort: "Wir müssen uns verkaufen." Für ihn keine schlechte Sache. "Es mag umstritten sein, weil es natürlich einfacher ist, Ferrari zu sein als RB. Aber mittelfristig glauben wir, dass unsere RB-Racing-Bull-Identität stark genug ist, um mit einem starken Werbepartner zurechtzukommen."

Dass der neue Name nicht überall gut ankommt, sieht der Nachfolger von Franz Tost locker: "Es ist, wie wenn man einen Kindernamen aussucht. Manche Leute sagen: Oh mein Gott, wie konntet ihr nur auf den Namen kommen? Andere finden, dass es ein fantastischer Name ist."

Schlachtplan von Bayer und Mekies: Mehr Red Bull, mehr Musik, mehr Identität

"Vor ein paar Jahren hätten wir davon geträumt, Visa oder Cash App überhaupt in der Formel 1 zu haben", stimmt Laurent Mekies zu. "Und sie haben uns jetzt nicht nur ausgewählt, sondern wollen Teil unserer Identität sein. Das ist ein sehr gutes Problem, obwohl es auch viel Verantwortung ist." Nachsatz: "Und uns vor ein paar Herausforderungen stellt, wie wir die ganze Sache auf die Reihe kriegen."

Schlachtplan, um das zu erreichen: Mehr Red Bull im (nicht mehr) Junior Red Bull. "Wir fügen ein bisschen vom originalen Red-Bull-Spirit hinzu. Ein bisschen mehr Musik", so Bayer. "Wir wollen, dass das Team Spaß macht." Ein paar Events in den USA, ein paar Showruns. Und bei der ganzen Performance abseits, die auf der Strecke nicht vergessen.

Denn: Bei der engen Formel 1 entscheiden Tausendstel über Sieg oder Niederlage. Das wissen nicht nur wir, sondern auch Bruno Famin. Acht Teams sieht der Alpine-Boss 2024 im Kampf um die Oberheit im Mittelfeld.