Die Spitze des Mittelfelds und Top-5-Ergebnisse. Davon wäre beim neuen Visa Cash App RB-Team in der Mitte der vergangenen Saison kaum jemand ausgegangen. Doch gegen Ende des Jahres folgte der Sprung. Updates halfen dem Team aus dem Keller der Formel 1 heraus. Mit Beginn der neuen Saison, einer noch engeren Verbindung mit Red Bull, und dem neuen Auto soll der nächste Schritt gelingen. CEO Peter Bayer hat ein ganz klares Ziel: Den Schatten von Schwesterteam Red Bull hinter sich lassen.

Neues Auto, große Namen, mehr Zeit

Bei den Racing Bulls ändert sich mit Beginn der Saison 2024 nicht nur der Name. Auch die Teamführung ist eine andere. Franz Tost dankte mit Ende des Jahres 2023 ab. Laurent Mekies übernimmt als Teamchef. Peter Bayer bleibt in der Rolle des CEO.

"Wir haben ein paar große Namen verpflichtet, die zum Team kommen. Das ist auch ein Statement für die Identität des Teams", so Bayer im Interview mit RacingNews365.com. Seit Juni 2023 ist der Österreicher Chef des Schwesterteams von Red Bull.

"Wir wollen nicht im Schatten von Red Bull bleiben, wir wollen als richtiges F1-Team wahrgenommen werden und uns an der Spitze des Mittelfelds etablieren", so der CEO. Ähnlicher Meinung ist Fahrer Daniel Ricciardo, das Ziel sollen Top-5-Platzierungen sein - mit einer Aussicht auf Podestplätze.

Einen sofortigen Sprung erwartet Bayer aber nicht. "Realistisch gesehen denke ich auch, dass all diese neuen Leute erst ihren Platz finden müssen. Es sind eher kleine Schritte, die man machen kann. Wir hatten eine gute Basis am Ende der letzten Saison, wir haben einiges an Pace gefunden. Darauf wollen wir aufbauen."

Werden die Racing Bulls zum Red-Bull-Klon?

Mehrere Bedenken äußerte die Formel-1-Konkurrenz wegen der zunehmenden Zusammenarbeit von Visa RB mit dem großen Schwesterteam. Wird der VCARB 01 also ein Red-Bull-Klon? "Es gibt nur eine limitierte Menge an Teilen, die du als Kunde kaufen kannst", widerspricht Bayer.

"Du kannst zwar gewisse Teile kaufen, aber du musst verstehen, wie sie funktionieren, du musst verstehen, wie du sie in ein Konzept integrieren kannst, und du musst das richtige Konzept haben." Ergo: Ein richtiger Red-Bull-Klon sei sowieso nicht möglich.

Ein Render des neuen Formel-1-Autos VCARB 01 der Racing Bulls
Die Racing Bulls erinnern mehr an Red Bull als noch 2023, Foto: Visa Cash App RB

"Da brauchst du Leute mit Erfahrung. Das Investment in Mitarbeiter zeigt aber, dass wir dieses Team nach vorne bringen wollen. Wir sind immer noch Kunden von Red Bull. Das macht auf vielen Ebenen für uns Sinn“, rechtfertigt Bayer die Vorgehensweise.

Technisch nähert sich der Racing Bull dem Red Bull jedenfalls an. An der Vorderachse steigt das Team auf Pullrods um, genau wie Red Bull. Auch die Öffnung des Seitenkastens wird nun durch eine langgezogene untere Lippe geziert und ist schmaler. Ob das reicht, um die Spitze des Mittelfelds zu attackieren, bleibt abzuwarten. "Wo wir wirklich stehen, werden wir erst in Bahrain sehen", so Bayer.