Das hätte besser laufen können, oder gar müssen. Esteban Ocon beendete die F1-Saison außerhalb der Top 10 in der Fahrer-WM. Mit Platz 12 liegt er zudem hinter Teamkollege und Alpine-Neuling Pierre Gasly. Zwar knapp, aber doch. Wäre im A523 mehr drin gewesen, so konnte Ocon es nicht herausholen. Stattdessen prägten Ausfälle die Saison des Franzosen.

Esteban Ocons Qualifying-Statistik 2023

Qualifying / Shotout2023
Bestes Ergebnis4 (1x)
Q3-Teilnahmen12
Ø Ergebnis11,3
Ø Rückstand auf Teamkollegen+ 0,016
Siege im Quali-Duell10

Esteban Ocon im Qualifying: Die Qualifying-Statistik spricht nicht für Ocon. Während er beim Saisonauftakt noch überlegen aussah, wendete sich das Blatt rasch. Bereits beim dritten Grand Prix hatte Gasly erstmals die Nase vorne. Ein Trend der sich durch die Saison zieht. Nur 10 von 27 Quali-Duellen (inklusive Sprint-Qualifyings) gewann Ocon. Besonders in der zweiten Hälfte der Saison gewann Gasly die Oberhand. Nach der Sommerpause schlug Ocon seinen Teamkollegen im Zeitentraining nur noch zwei Mal.

Was den Zeitenrückstand betrifft, ist Ocon zwar knapp an Gasly dran, vom etablierten Alpine-Piloten hätte man sich jedoch mehr erwarten können. Von seinem starken 10:10 gegen Fernando Alonso im Vorjahr war 2023 nichts zu sehen.

Esteban Ocons Renn-Statistik 2023

Grand PrixSprint
Bestes Ergebnis3 (1x)7 (1x)
Ø Zielankunft911,8
Ausfälle71
Punkte562
WM-Platz12

Esteban Ocon im Rennen: Sonntage lagen Ocon grundsätzlich besser als Samstage. Sein Hoch hatte der Franzose früh in der Saison mit einem Podiumsplatz in Monaco. Danach reichte es zwar oft für kleine Punkte, weitere Highlights blieben aber aus. P4 in Las Vegas war zumindest noch ein kleiner Lichtblick zu Saisonende.

Esteban Ocon feierte in Monaco P3, Foto: LAT Images
Esteban Ocon feierte in Monaco P3, Foto: LAT Images

Im Durschnitt fuhr Ocon in den Rennen eine bessere Position als Gasly ein, dennoch beendete er die Saison in der Fahrer-WM hinter seinem neuen Teamkollegen. Schuld daran sind die zahlreichen Ausfälle die Ocons gesamte Saison prägen. Bei ganzen sieben Rennen kam der Franzose nicht ins Ziel, womit er den Rekord für die meisten DNFs der Saison hält. Auf Pech allein ist das nicht zu schieben. Neben technischen Defekten, waren es auch Unfälle und Kollisionen mit anderen Piloten, die Ocons schlussendlich sein Zeugnis und seinen WM-Stand trüben.

Esteban Ocons Entwicklung: Ocons Saison war arm an Höhen und Tiefen, abgesehen von seinem frühen P3-Ausreißer beim Monaco-GP. Stattdessen blieben zwei Dinge größtenteils konstant: Einerseits ziehen sich Ocons Ausfälle im Rennen durch die gesamte Saison. Andererseits, holte der Franzose regelmäßig kleine Punkte, wenn er ins Ziel kam. Von wirklicher Konsistenz oder gar einer positiven Entwicklung kann 2023 aber nicht die Rede sein. Besonders die Verluste gegen Gasly im Quali-Duell, die sich in der zweiten Saisonhälfte häuften, werden Ocon zu denken geben.

Esteban Ocons Formel-1-Saison 2023 in Noten

MSM-RankingNote (Platz)
Gesamtnote2,94 (14.)
Redaktionsnote2,73 (13.)
Lesernote3,15 (16.)
Bestes RennenMonaco (1,16 - 2.)
Schlechtestes RennenBahrain (4,29 - 20.)

Das sagt Esteban Ocon: "Ich denke, es gab einige sehr gute Dinge, einige sehr gute Chancen, die wir genutzt haben, aber die Konstanz war insgesamt nicht da", zieht der Alpine-Pilot Bilanz. "Wir hatten zu viele DNFs. Das hat und gekostet. Ohne ein paar der Ausfälle hätten wir in der Meisterschaft in den Top 10 sein können. Deshalb ist die Saison ein bisschen wie eine vertane Chance."

Das sagt MSM: Esteban Ocon hätte sich besser gegen Pierre Gasly schlagen müssen. Der Franzose hat bereits mehrjährige Alpine-Erfahrung gesammelt und schaffte es zuvor neben dem zweifachen Weltmeister Alonso nicht unterzugehen. Gasly, eigentlich nur Alpines dritte Wahl, hätte Ocon in seinem ersten Jahr im Team nicht so schnell vorführen dürfen. Ocons zahlreiche Ausfälle sind dabei keine Ausrede, sondern viel mehr ein weiterer Kritikpunkt, an dem 2024 gearbeitet werden muss.