Die letzte Qualifying-Generalprobe der Formel-1-Saison 2021 geht an Lewis Hamilton. Der Weltmeister verpatzte zwar seinen letzten Versuch, konnte sich aber trotzdem im 3. Freien Training in 1:23,274 Minuten auf dem Yas Marina Circuit durchsetzen. Allerdings droht ihm nach einem Zwischenfall mit Nikita Mazepin erneut Ärger.

Das Ergebnis: Im Gegensatz zu Red Bull zog Mercedes im 3. Training zweimal die Soft-Reifen auf. Deshalb dominierte Hamilton die Session von Beginn an. Auf seinem zweiten Satz verbremste sich der Brite auf seiner schnellsten Runde und konnte sich schließlich nicht mehr verbessern.

Auch Verstappen hatte am Ende auf dem Soft-Kleber zu kämpfen. Er beschwerte sich darüber, dass sein RB16B in Kurve sechs einfach nicht einlenken wollte. Im zweiten Versuch konnte er seine Medium-Zeit immerhin deutlich verbessern, zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Hamilton blieben aber.

Dahinter reihte sich Valtteri Bottas mit ordentlichem Respektabstand ein. Siebeneinhalb Zehntelsekunden fehlten dem Finnen auf seinen Teamkollegen. Sergio Perez war auf Rang vier wenige Tausendstel langsamer. Auf Rang fünf sortierte sich Lando Norris im McLaren vor dem AlphaTauri-Duo Yuki Tsunoda und Pierre Gasly ein.

Carlos Sainz, Daniel Ricciardo und Charles Leclerc komplettierten die Top-10. Sebastian Vettel landete in seinem Aston Martin nur auf Rang 16, Mick Schumacher beendete das 3. Training auf Stammplatz 19. Ihm fehlten nur wenige Tausendstel auf Nicholas Latifi auf P18. Teamkollege Nikita Mazepin hängte er hingegen eine Sekunde ab.

Der Zwischenfall: Die Qualifying-Generalprobe verlief größtenteils ruhig. Gut zehn Minuten vor dem Ende trafen aber wie schon vor einer Woche ausgerechnet Lewis Hamilton und Nikita Mazepin aufeinander. Wieder stand der Weltmeister dem jungen Russen im Weg.

Hamilton, der gerade aus der Box fuhr, war auf der Ideallinie, als Mazepin in Kurve zwei von hinten angeflogen kam. Der Haas-Pilot musste die Lenkung öffnen und leicht von der Strecke, um nicht auf Hamilton aufzulaufen. "Ich habe versucht, ihm aus dem Weg zu gehen", funkte der Brite.

Die Technik: Nachdem Pirelli am Freitag vor den aggressiven Kerbs in den Kurven fünf und neun warnte, gab es für das 3. Training einige Änderungen. Die zweite Reihe der Kerbs am Kurvenausgang wurde etwas abgeschliffen. Pirelli fürchtete ein ähnliches Schicksal wie in Katar, wo aggressive Kerbs zu Reifenschäden führten.

Am Freitag fuhr Verstappen noch mit größerem Heckflügel, Foto: LAT Images
Am Freitag fuhr Verstappen noch mit größerem Heckflügel, Foto: LAT Images

Gleichzeitig trafen auch die Italiener Vorsichtsmaßnahmen. Der Mindestdruck wurde angepasst - erheblich. An der Vorderachse müssen die Pneus nun mindestens mit 23,0 statt wie am Freitag mit 21,0 PSI aufgepumpt sein, an der Hinterachse wurden aus 20,0 schließlich 21,5 PSI. Das soll die Konstruktion beim Überfahren der Kerbs schützen.

Änderungen gab es auch bei Red Bull. Am Freitag fuhren Verstappen und Perez mit unterschiedlichen Setups. Perez mit wenig Abtrieb, Verstappen mit mehr. Im 3. Training wurden die Aero-Konfigurationen getauscht. Während der Session wurde der Heckflügel am Verstappen-Boliden erneut gewechselt, aber auf die gleiche Spezifikation. Möglicherweise gab es wieder Probleme am DRS.

Das Wetter: Obwohl das 3. Training noch bei Tageslicht stattfand, gab es reichlich Action auf der Strecke. Schon früh in der Session war der Yas Marina Circuit ein belebter Ort. Weil das Rennen so spät im Jahr stattfindet, sind die Bedingungen aber nicht mehr so unterschiedlich. Bei 27 Grad Lufttemperatur wurden auf dem Asphalt 'nur' 38 Grad gemessen. Zu Beginn der Qualifikation sollte es nicht deutlich kälter sein.