Der Final-Showdown der Formel 1 in Abu Dhabi hat begonnen. Am Trainings-Freitag legt Mercedes mit einer klaren schnellsten Zeit vor. Doch Red Bull hat eine Erklärung für den Rückstand. Die Bullen haben die Fahrzeuge von Max Verstappen und Sergio Perez im zweiten Freien Training zu sehr auf den Long Run abgestimmt.

Red Bull experimentiert mit Setup

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko faste den Freitag folgendermaßen zusammen: "Heute schauen wir unterschiedlich aus. Wir waren die schnellsten auf eine Runde (im ersten Training) und im zweiten Training waren wir souverän Schnellster auf dem Longrun."

Doch ein Setup, das sowohl auf eine Runde als auch für die Renndistanz gut funktioniert, fehlt Red Bull derzeit noch. "Wir werden jetzt schauen, dass wir sowohl für das Qualifying als auch für das Rennen entsprechend aufgestellt sind", kündigte Marko an.

Nachdem Max Verstappen im ersten Training, das in Abu Dhabi noch unter Sonnlicht stattfindet und somit wenig repräsentativ ist, den Ton angegeben hatte, waren es am Abend die Mercedes, die sich an der Spitze des Klassements wiederfanden.

FP2: Leistung auf eine Runde fehlt

Hamilton drückte Verstappen dabei satte sechs Zehntel auf. Doch daran war die Setup-Herangehensweise von Red Bull schuld. "Die Änderungen für den Long Rund waren zu krass und die abrupte Leistung auf eine Runde hat nicht geklappt", analysierte Marko.

"Das Short Run ist eindeutig nicht nach Plan verlaufen, da fehlt uns etwas Pace", bemerkte auch WM-Leader Max Verstappen, "auf dem Longrun waren wir um einiges konkurrenzfähiger." Sein Teamkollege Sergio Perez, hofft das es das Team bis morgen hinbekommt einen Kompromiss aus beiden Setup-Varianten zu erschaffen. "Wir haben einiges an Arbeit über Nacht vor uns ", sagte der Mexikaner.

Verstappen im Abend-Training mit Rückstand, Red Bull auf der Suche nach Setup, Foto: LAT Images
Verstappen im Abend-Training mit Rückstand, Red Bull auf der Suche nach Setup, Foto: LAT Images

Was bei den Ergebnissen des Freitags-Trainings allerdings auch ins Auge sticht, ist der geringe Abstand zwischen dem Red-Bull-Duo. Verstappen distanzierte Perez um weniger als eine Zehntelsekunde. Gab es auf der schnellsten Runde ein Problem für den Niederländer? "Nein, die hatten nicht die gleiche Abstimmung", beschwichtigt Marko.

Strecke kein Nachteil für Red Bull

Aus dem Lager der Bullen vernahm man in den letzten Tagen missmutige Worte zur Strecken-Umgestaltung in Abu Dhabi. Der Kurs wurde für den 13. Großen Preis von Abu Dhabi umgebaut, um die Altbekannten Überhol-Probleme auszumerzen und das Layout flüssiger zu gestalten. Christian Horner beschwerte sich in der Pressekonferenz: "Es wurden alle Kurven rausgenommen, die Mercedes nicht mag".

Helmut Marko ist anderer Meinung. Seiner Ansicht nach gibt es in der F1-Saison 2021 keine Favoriten mehr je nach Streckenart. "Es gibt keine spezifischen Mercedes-Strecken oder Red-Bull-Strecken mehr. Wenn die Autos im Rahmen des Reglements sind, dass nicht Formel 1 gegen Formel 2 antritt, dann sind wir in etwa auf Augenhöhe", behauptet der Grazer. Ungefähr dort verortet er auch das Kräfteverhältnis nach dem Freitag: "Ich würde sagen, wir sind gleichauf", so Marko.