Lewis Hamilton machte nach dem Trainingsfreitag der Formel 1 in Abu Dhabi einen äußerst gelösten Eindruck. Der Weltmeister ließ WM-Rivale Max Verstappen in der zweiten Session klar hinter sich und fühlt sich bereit für den Showdown. Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas landete ebenfalls vor den Herausforderern von Red Bul und rundete damit die Teamleistung der Titelverteidiger ab.

"Ich fühle mich gut, körperlich fühle ich mich großartig und wir haben beim Setup einige positive Schritte gemacht", so Hamilton, der nach drei Siegen in Serie mit Rückenwind ins Finale geht. Nachdem er im FP1 noch hinter Verstappen gelandet war, distanzierte er den Niederländer im zweiten Training um sechseinhalb Zehntelsekunden.

"Es war ein ziemlich anständiger Tag", so der 36-Jährige. In der ersten Sitzung war er drei Zehntelsekunden langsamer als Verstappen gewesen, doch die Ingenieure drehten danach an den richtigen Schrauben: "Wir haben gut losgelegt, dann wurde es im ersten Training etwas schlechter. Aber mit den Änderungen für die zweite Session haben wir da besser begonnen."

Im zweiten Training mischte sich Alpine-Pilot Esteban Ocon als Zweiter unter die Piloten der Top-Teams. Vor diesem Hintergrund rechnet Hamilton nicht damit, dass der Gap zu Verstappen sonderlich aussagekräftig ist: "Es war zwischen uns sehr eng und was die Pace angeht ist es für morgen immer noch undurchsichtig. Ich bin mir sicher, dass es wie in den vorangegangenen Rennen super eng sein wird."

Bottas erklärt Leitplankenkontakt

Der Stallgefährte lieferte mit den Plätzen zwei und drei ebenfalls einen problemlosen Freitag ab. "Wir haben zwischen dem ersten und dem zweiten Training ziemlich viel am Auto geändert und das war ein Schritt nach vorne", so Bottas. Dem Finnen fehlten am Abend etwas mehr als drei Zehntelsekunden auf Hamilton. Der Abstand bereitet ihm allerdings keine Sorgen.

"Ich habe mich im Auto eigentlich gut gefühlt, aber keine meiner Runden war wirklich super. Da sollte noch mehr gehen", so der 32-Jährige, der zwei Mal abseits der Rennstrecke unterwegs war. In Kurve zwölf warf er seine schnellste Runde weg, nachdem er zuvor in beiden Sektoren absolute Bestzeit gefahren war. In Turn 14 touchierte er zuvor leicht die Leitplanke am Ausgang.

"Diese Sektion ist jetzt etwas schneller und die Strecke abseits der Linie noch ziemlich dreckig. Ich bin da zu weit gegangen und habe in der darauffolgenden Kurve dafür gebüßt. Zum Glück ist nichts kaputtgegangen. Das war ein schöner Drift", nimmt Bottas den kleinen Fauxpas mit Humor.

Hamilton simuliert Rennsituation hinter Perez

Abgesehen von diesem Zwischenfall lobten er und Hamilton die Umbauarbeiten am Yas Marina Circuit. "Die Strecke macht jetzt viel mehr Spaß und der Flow ist viel besser", lobt der Weltmeister. Bottas hofft, dass die Anpassungen ihren Zweck im Rennen erfüllen werden: "Der Kurs ist flüssiger und es gibt ein paar Überholmöglichkeiten. Außerdem musst du mit den langen Kurven und den Überhöhungen ein anderes Setup fahren."

Hamilton nutzte seinen Longrun im Training gleich einmal, um sich ein Bild von der Verkehrslage zu machen. "Ich habe versucht jemandem hinterherzufahren, ich glaube, es war Perez", sagt er. "Ich war hinter ihm aber es war immer noch nicht einfach, dranzubleiben. Ich denke, es könnte besser als früher sein, aber wenn zwei Autos ziemlich gleich schnell sind, dürfte das kaum einen Unterschied machen."

Bei freier Fahrt zogen die Mercedes-Piloten jedoch ein positives Fazit. "Wir hatten auf dem Medium-Reifen einen guten Longrun und waren ziemlich konstant", so Bottas, der an diesem Wochenende zum letzten Mal in Diensten von Mercedes unterwegs ist. Für seinen letzten Auftritt mit dem Top-Team fühlt er sich nach diesen Eindrücken gut gewappnet: "Wir haben eine gute Ausgangslage."