Seit zwei Monaten stehen 19 von 20 Fahrer für die Formel-1-Saison 2022 fest. Doch der letzte Platz bei Alfa Romeo ist nach wie vor offen. Die gescheiterte Übernahme von Andretti Autosport und damit verbunden ein möglicher Transfer von Indycar-Talent Colton Herta legte die Fahrerplanung des Sauber-Rennstalls auf Eis.

Jetzt kommt wieder Bewegung in die Diskussion. Laut Teamchef Frederic Vasseur soll das zweite Cockpit des Schweizer Rennteams bereits in wenigen Tagen offiziell besetzt sein. Intern sei die Entscheidung sogar bereits gefallen. Gegenüber dem französischen Fernsehsender Canal Plus erwähnte er in einem Livestream: "Wir haben schon eine Entscheidung getroffen. Den Namen zu verkünden ist nur noch eine Formalität".

Diese Formalität soll bereits nach dem nächsten Grand Prix in Brasilien abgehandelt werden, der am Wochenende über die Bühne geht. Als Deadline nannte er den 16. November, also den kommenden Dienstag.

Pourchaire keine Option

Einen Hinweis darauf, um wen es sich handeln könnte, gab Vasseur nicht. Nur eine Personalie nahm Vasseur endgültig aus der Diskussion. Nämlich Sauber-Junior Theo Pourchaire. Für den 18-Jährigen käme ein F1-Aufstieg noch zu früh, so Vasseur: "Pourchaire soll jede Waffe, die er in der Formel 1 benötigt, zur Verfügung haben". Als Vorbereitung auf die Formel 1 will Alfa dem Franzosen 2022 ein umfassendes Test-Programm zur Verfügung stellen.

Viele Optionen

Für den Startplatz bei Alfa Romeo gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein Name der häufig im Zusammenhang mit dem Cockpit auftaucht, ist Guanyu Zhou. Der Chinese belegt im Moment in seiner dritten Formel-2-Saison Rang 2 in der Meisterschaft. Vor allem bringt er aber einige lukrative Sponsorendeals mit sich, Medienberichten zufolge bis zu 30 Millionen ins Team bringen. Eine Summe, der Vasseur allerdings widersprach.

Auf der anderen Seite kommt auch Formel-2-Tabellenführer Oscar Piastri als Kandidat infrage. Ihm könnte allerdings seine Rolle als Alpine-Nachwuchsfahrer im Weg stehen. Vasseur lehnt es ab, Piastri nur leihweise ins Team zu holen und damit als Ausbildungsteam für Alpine zu fungieren.

"Wir müssen das langfristig sehen. Man kann ein Team nicht darauf aufbauen, dass man weiß der Fahrer hat zwei Möglichkeiten: Entweder er macht einen schlechten Job oder er geht, wenn er einen guten Job macht", merkte Vasseur an.

Neben den beiden Alpine-Junioren ist auch eine Verlängerung von Antonio Giovinazzi denkbar. Vasseur ließ sich alle Optionen offen. "Es könnte auch ein Ferrari-Junior sein", meinte er. Bei der Scuderia käme in erster Linie Robert Shwartzman infrage, der ebenfalls in der Formel 2 erfolgreich unterwegs ist. Der Zug für Ferrari-Academy-Pilot und Sauber-Testfahrer Callum Ilott scheint hingegen abgefahren zu sein. Ilott unterschrieb bereits einen Vertrag bei Juncos Hollinger Racing in der Indycar.