Die Formel-1-Rennen in Zandvoort und Monza musste Kimi Räikkönen aus ungewohnter Perspektive verfolgen. Statt selbst in seinem Alfa Romeo zu sitzen, musste er vom eigenen Sofa aus zusehen. Grund: Der Finne war zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden und erhielt keine Startfreigabe. Besonders gut gefiel Räikkönen die Rolle des Zuschauers aber offenbar nicht.

"Ich habe die Rennen nicht ganz angeschaut", verriet der 41-Jährige im Rahmen der Donnerstags-Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Russland. Lediglich den Start habe er verfolgt und "hier und da ein paar Runden, aber nicht das komplette Rennen", so Räikkönen weiter. Er habe sich stattdessen lieber mit anderen Dingen beschäftigt.

Räikkönen: Punkte in Zandvoort oder Monza wären möglich gewesen

Selbst ins Geschehen einzugreifen hätte dem Finnen logischerweise viel besser gefallen: "Natürlich wäre es schön gewesen, Rennen zu fahren. Es gab interessante Rennverläufe, da wäre vielleicht etwas für uns möglich gewesen", meint Räikkönen, der 2021 erst zwei Punkte einfahren konnte.

Dass in den Niederlanden oder in Italien durchaus weitere Zähler hätten hinzukommen können, zeigte Teamkollege Antonio Giovinazzi. Der Italiener qualifizierte den Alfa jeweils auf Platz sieben für das Rennen. Ein Reifenschaden in Zandvoort und eine Kollision mit Carlos Sainz in Monza verhinderten allerdings, dass Giovinazzi die guten Startpositionen in Zählbares ummünzen konnte. Da es auch Räikkönen-Ersatz Robert Kubica nicht in die Punkteränge schaffte, überwog bei Alfa Romeo die Enttäuschung: "Wir hätten uns bessere Ergebnisse für beide erhofft", gesteht der Finne.

Kubica kam in Monza nicht über P14 hinaus., Foto: LAT Images
Kubica kam in Monza nicht über P14 hinaus., Foto: LAT Images

Lange nachtrauern will Räikkönen der verpassten Chance allerdings nicht: "Es ist, was es ist." Vielmehr lobte der Finne seinen Ersatzmann Kubica für dessen Einsatz: "Es ist definitiv nicht einfach, wenn du nach so langer Zeit zurückkommst", findet Räikkönen. "Sie haben ihr Bestes gegeben. Jetzt versuchen wir es dieses Wochenende wieder."

Keine Erwartungen für Sotschi: "Habe gehört, es soll Regen geben"

In Russland darf der 41-Jährige endlich wieder selbst hinter dem Steuer seines Alfa Romeo C41 Platz nehmen, die Corona-Erkrankung hat er überstanden: "Alles in Ordnung, ich fühle mich gut", berichtet Räikkönen. Ob in Russland für Alfa Romeo Punkte möglich sind? "Wir müssen abwarten und schauen, wie das Wetter werden wird. Ich habe gehört, es soll Regen geben."

Tatsächlich ist für den Samstag in Sotschi Regen angekündigt, auch das Rennen am Sonntag könnte nass werden. Eine Chance also für das Team aus Hinwill? "Wir werden sehen, was wir bekommen und wie das Auto darauf reagiert", will Räikkönen keine zu hohen Erwartungen schüren. "Wir versuchen einfach unser Bestes und haben hoffentlich ein solides Wochenende."